Claudia Grüner 3

Rudelzhausener Weihnachtsspiel 2004

Maria Seidel: Ein Wunder ist geschehen: Gott kam in unsere Welt: einfach, arm und menschlich, hilflos, schwach und klein. Sucht ihn! Macht euch auf den Weg! Sucht ihn nicht über den Sternen, nicht hinter Schaufenstern, nicht unter Bergen von Geschenken. Sucht ihn in Bethlehem und überall dort, wo ihr selbst arm und traurig seid, wo ihr Angst habt und leidet, wo ihr in Not und Schuld seid. Da hat er sich verborgen, da werdet ihr ihn finden wie ein Licht in dunkler Nacht, wie eine blühende Rose im kalten Winter, wie eine wärmende Hand, die euch hält, wie eine tröstende Stimme, die leise sagt:
Fürchtet euch nicht! In Bethlehem ist für euch heute der Heiland geboren, Jesus Christus, der Retter der Welt.

Antonia: Sage, wo ist Bethlehem?

Maria Seidel: Betlehem ist dort, wo Menschen arm und verloren sind, wo sie leben mit Verschlossenen Herzen und Ohren.

Antonia: Bethlehem, ist es auch bei uns?

Maria Seidel: Bethlehem ist dort, wo Menschen traurig sind, in Dunkelheit und Schuld Leben.

Musikvorschlag: Es ist ein Ros entsprungen – oder instrumental

Lukas der Erzähler: Ich bin der Evangelist Lukas. Vor vielen hundert Jahren wurde mir die folgende Geschichte erzählt. Es ist die Geschichte von der Geburt eines Kindes, das dann später noch für großes Aufsehen gesorgt hat. Es ist die Geschichte von der Geburt Jesu. Ich habe sie aufgeschrieben, damit die Menschen viele Jahre später immer wieder hören, wie das damals in Bethlehem gewesen ist. So möchte ich Euch jetzt diese Geschichte erzählen, wie sie auch mir erzählt wurde:

Aus Rom kam der Befehl vom Kaiser Augustus: Jeder in seinem Reich soll aufgeschrieben werden. Dazu soll jeder dorthin gehen, wo er geboren ist. Josef geht nach Bethlehem . Dort stammt er her. Er stammt vom König David ab. Maria geht mit Josef. Maria soll bald ihr Kind: zur Welt bringen.

Josef: Maria, kannst du noch, mein Schatz? Wir sind gleich da. Ich besorg uns nur noch ein Quartier für die Nacht. Du musst dich unbedingt ausruhen und hinlegen. Denkst du, du hältst noch durch bis wir wieder in Nazareth sind?

Maria: Mach dir keine Sorgen lieber Josef – ich bin zwar recht müde – aber Gott sorgt für uns – und es wird uns an nichts fehlen. Vertraue nur.

Josef: Da hinten ist ein Gasthof! Da frage ich mal nach einem Quartier!

1. Wirt: Wow, diese Volkszählung ist echt der Preisknaller. Die Übernachtungskosten habe ich verfünffacht und trotzdem ist die Bude noch voll. Was kommen denn da für zwei Gestalten rein? Hey, hier ist aber kein Platz mehr für euch. Meine Herberge ist randvoll bis obenhin.

Josef: Bitte, mein Herr, nur für eine Nacht. Meine Frau ist hochschwanger und kann nicht mehr. Nur ein kleines Zimmer. Ich flehe euch an.

1. Wirt: Ich sagte doch, die Herberge ist voll. Schert euch weg, sonst rufe ich die Polizei.

Josef: Da schau Maria – Da ist noch eine andere Herberge in der noch Licht brennt. Herr Wirt, haben sie noch ein kleines Zimmer frei, für meine schwangere Frau und mich?

2. Wirt: Tut mir leid, ich bin voll ausgebucht. Wenn noch mehr Leute ankommen, muss ich die vermutlich im Stall unterbringen, so überfüllt bin ich. Versuchen Sie es am besten noch mal in anderen Herbergen.

Josef: Sie haben gesagt, der Stall wäre noch frei? Bitte, dann lassen sie uns da übernachten. Das macht uns doch nichts aus. Hauptsache, wir haben endlich ein Dach über dem Kopf. Gott wird euch segnen.

2. Wirt: Da habe ich viel davon. Aber, na gut, wenn es ihnen nichts ausmacht . Aber der Preis bleibt der gleiche! Folgen Sie mir!

Lukas der Erzähler: Auf dem Feld bei Bethlehem sind Hirten. Sie sind bei ihren Schafen. Sie sollen auf die Schafe Acht geben, damit kein wildes Tier kommt und sie auffrisst. Aber sie sind eingeschlafen. Doch plötzlich werden sie von einem wunderbaren Licht geweckt.

Instrumental: Engel ziehen ein.

Vom Himmel Hoch da komm ich her.

Engel: Vom Himmel hoch – da komm ich her. Ich bring euch gute, neue Mär:
Euch ist ein Kindlein heut geboren- von einer Jungfrau auserkoren.
Ein Kindelein so zart und fein, das soll eur Freud und Wonne sein.
Es ist der Herr, Christ, unser Gott. Der will euch führn aus aller Not.
Das Kind: liegt in der Kripp im Stall. In Windeln liegt der Herr des All.

Instrumental:

1. Hirte: Das muss ein Engel gewesen sein. Habt ihr gehört, was er gesagt hat. Uns ist der Heiland geboren.

2. Hirte: Und er ist der Friedensfürst, er wird uns alle erlösen.

3. Hirte: Kommt, wir wollen uns auf den Weg machen und ihn suchen.

4. Hirte: In einem Stall hat der Engel gesagt. In Bethlehem drüben. Kommt lass uns ihn suchen.

Hirten ziehen zur Sakristei aus.

LIED: Kommet ihr Hirten, ihr Männer und Fraun.

Maria und Josef legen Jesus in die Krippe.

Lukas der Erzähler: H i e r ist Bethlehem – der Stall – Jesus ist geboren –

LIED: Zu Bethlehem geboren: 1. Strophe

Hirte 1: Zu Bethlehem geboren: 2. Strophe

LIED: Zu Bethlehem geboren: 3. Strophe

Antonia: Kommt vom Kirchenschiff mit einer Schale Erde zur Krippe: Ich bringe eine Schale mit Erde. Gott hat uns diese Erde geschenkt, damit wir sie hüten und pflegen. Ich bitte für alle Menschen, die auf dieser Erde leben. Jesus, du bist auch diese Erde gekommen, damit sie für uns zum Himmel wird.

Veronika Seidel: Kommt vom Kirchenschiff mit einem Krug Wasser zur Krippe: Ich bringe einen Krug, der aus Erde geformt ist. Ich bringe darin klares, sauberes Wasser. Wasser schenkt Leben. Ich bitte für alle Menschen, die Durst haben nach Liebe und Leben und für alle, die verdursten müssen, weil ihnen frisches Wasser fehlt. Jesus, du bist das lebendige Wasser. Du willst unseren Durst nach Liebe und Leben stillen.

LIED: Oh du fröhliche ..

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