Krippenspiel (von Anke Rahm)

Personen: 2 Kinder aus heutiger Zeit (Rahmenhandlung)

Kaiser

Bote

Maria und Josef

2 Wirte

4 Hirten

3 Engel

Lied „Ihr Kinderlein kommet“

Zwei Freunde begegnen sich und schütteln sich die Hände

Kind 1: Ich freue mich ja schon so auf Weihnachten

Kind 2: Weißt du überhaupt, warum wir das feiern?

Kind 1: Äh… Nein, aber ich möchte es gerne wissen.

Kind 2: Gut, dann erzähle ich es dir. (Beide gehen auf die Kanzel und bleiben dort die ganze Zeit)

Also das war so: Da gab es so nen Kaiser, der hieß Augustin oder so.

Kaiser geht auf die Bühne, verschränkt die Arme, sagt gekränkt:

Kaiser: Ich heiße Augustus nicht Augustin.

Kind 2: Dann eben Augustus, auf jeden Fall wollte dieser alle Menschen in seinem Reich zählen.

Kaiser: Bote! Verkünde, dass alle Leute in ihre Heimatstadt gehen und sich in die Steuerlisten eintragen lassen sollen!

Bote: Wird gemacht, Kaiser.

Kind 1: Ich wette, der geht jetzt ins Funkhaus.

Kind 2: Nein, er musste durchs ganze Land ziehen und überall die Nachricht verkünden. Radio gab es doch noch gar nicht.

Bote: Der Kaiser lässt verkünden, dass alle Leute in ihre Heimatstadt gehen sollen, um sich dort in die Steuerlisten eintragen zu lassen.

Kind 2: Diese Nachricht hörte auch Josef. Schau, dort kommt seine Verlobte Maria.

Maria kommt den Gang entlang auf die Bühne.

Josef: Hast Du das gehört, Maria? Gerade jetzt, wo Du schwanger bist.

Maria: Das heißt, wir müssen nach Bethlehem. So weit kann ich mit dem Baby gar nicht gehen.

Josef: Dann kaufen wir dafür einen Esel.

Kind 1: Warum kaufen die sich einen sturen Esel? Sie könnten sich doch ein Auto kaufen.

Kind 2: Damals gab es noch keine Autos, die Geschichte spielt doch vor 2000 Jahren.

Josef: Maria, hast du alles, was du brauchst?

Maria: Ja, lass uns losziehen.

Kind 2: Und sie gingen und gingen, Tage und Nächte.

Lied „Maria durch ein Dornwald ging“

Kind 1: Und was passierte dann?

Kind 2: Sie kamen spät am Abend in Bethlehem an.

Kind 1: Dann sind sie zu McDonalds gegangen, stimmt´s?

Kind 2: Nein, sie haben nach einer Herberge gesucht, doch alle waren voll, weil viele Leute wegen der Zählung gekommen sind.

Josef (klopft an) Ist hier noch ein Zimmer für uns frei?

Wirt 1: Wie kommen Sie denn darauf? Wegen der Volkszählung ist unser ganzes Haus voll! Wir haben kein einziges Zimmer mehr frei. Versuchen Sie es woanders.

Josef: (kopft beim nächsten Wirt)

Wirt 2: Guten Tag. Was wünscht ihr?

Josef: Wir brauchen dringend eine Unterkunft. Meine Frau bekommt ein Kind.

Wirt 2: Es tut mir wirklich Leid. Aber bei uns ist gar nichts mehr frei.

Maria: Was sollen wir denn nur machen?

Wirt 2: Dort hinten auf der Weide ist mein Schafstall. Da könnt ihr zur Not unterkommen.

Maria seufzt und setzt sich. Josef auch.

Maria: Endlich sind wir da und dann sind alle Herbergen voll.

Josef: Gott sei Dank konnten wir hier unterkommen.

Lied „Seht, die gute Zeit ist nah“

Kind 1: Ich dachte die ist schwanger, wann fahren sie endlich ins Krankenhaus?

Kind 2: Maria bekam noch in der gleichen Nacht das Kind, übrigens in dem Stall, denn Krankenhäuser gab es noch nicht. Sie wickelte das Kind in ein Tuch und legte es in eine Futterkrippe.

Maria: Guck mal, Josef, alle Tiere wollen unser Kind sehen. Überlegt. Es ist bestimmt ein ganz besonderes Kind.

Josef: Kann sein, die Sterne leuchten heute Nacht auch so hell. Mmh, kann wirklich sein.

Kind 2: In der Nähe des Stalls hatten Hirten ihr Lager aufgeschlagen.

Kind 1: Ist doch egal, ob da Hirten ihr Lager haben.

Kind 2: Eben nicht. Denn bei ihnen geht die Geschichte weiter.

Lied „Kommet ihr Hirten“

Hirte 1: Die Schafe sind aber unruhig heute Nacht.

Hirte 2: Ja, der Leithammel war den ganzen Tag schon so bockig!

Hirte 3: Aber jetzt ist Feierabend. Kommt mir ans Lagerfeuer.

Hirte 4: Schaut mal dort hinten. Was ist denn das?

Engel kommen.

Hirte 1: Das sind ja Engel!

Engel 1: Fürchtet Euch nicht!

Engel 2: Wir haben eine große Freudenbotschaft für euch und das ganze Volk.

Engel 3: Heute ist euch der Retter geboren worden: Christus, der Herr.

Engel 1: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das liegt in ein Tuch gewickelt in einer Futterkrippe im Stall.

Engel 2: Und über dem Stall leuchtet ein heller Stern.

Kind 1: Haben die Hirten das geglaubt?

Kind 2: Ja, und sich dachten sich, den Retter wollen wir sehen.

Hirte 1: Wollen wir dieses Kind suchen, von dem die Engel gesprochen haben?

Hirte 2: Na klar! Nur, was machen wir mit unseren Schafen?

Hirte 3: Wir nehmen sie einfach mit. Das Baby wird sich freuen.

Hirte 4: Manchmal hast du gute Ideen.

Hirte 1: Wollen wir dem Kind nicht etwas mitbringen?

Hirte 2: Ja, wir suchen noch ein paar Geschenke zusammen und nehmen sie mit.

Hirte 3: Hoffentlich finden wir den Stall.

Kind 2: Sie trieben ihre Schafe zusammen und suchten nach dem Stall.

Lied „Der Weihnachtsstern, der weiß den Weg“

Hirte 4: Dort hinten ist der Stall vom Wirt Daniel.

Hirte 1: Und über dem Stall leuchtet ein ganz heller Stern.

Hirte 2: Lasst uns dort nachsehen.

Hirte 3: Gute Idee. Wenn wir dich nicht hätten, Joachim.

Josef: Wer klopft denn da?

Hirte 4: Ein paar Hirte mit ihren Schafen.

Maria: Kommt herein.

Hirten treten ein.

Josef: Warum seid ihr hier?

Hirte 4: Engel kamen zu uns und sagten, in diesem Stall werden wir den Heiland finden.

Josef: Ist das wahr?

Maria: Ich habe doch gesagt, das Kind ist etwas Besonderes.

Hirte1: Wir haben Geschenke für ihn.

Kind 1: Der Knirps bekommt jetzt bestimmt eine Spieluhr oder so was.

Hirte 2: Ein Schaffell wird ihn wärmen.

Hirte 3: Und für euch haben wir einen Krug Milch mitgebracht.

Maria: Vielen Dank.

Josef: Bleibt doch noch eine Weile hier, wir können zusammen singen.

Kind 2: Komm, wir singen auch mit.

Lied „Stille Nacht“