Die Weihnachtsgeschichte – erzählt und gespielt

(Die eingebauten Lieder sind von Weihnachtmusicals „Treffpunkt Stall“ und „Auf dem Weg nach Bethlehem“. Sie können auch ausgetauscht werden.)

Am Anfang stand eine traurige Feststellung Gottes:

„Die Menschen, die ich geschaffen habe und die ich liebe, haben sich zum Bösen verführen lassen. Sie fragen nicht mehr nach mir. Sie haben ein hartes, ungehorsames Herz. Sie denken und tun Dinge, die mir weh tun: sie hassen und streiten, sind zornig und geizig, sie lügen und stehlen, sie machen Krieg und bringen sich um, sie zerstören sich selbst und die Schöpfung, sie zerstören ihre Beziehungen, sie glauben nicht mehr an Gott und machen sich viele falsche Götzen.“

Aber Gott liebte die Menschen so sehr, dass er ihnen unbedingt helfen wollte. Er wollte ihnen ein neues, weiches und gehorsames Herz schenken, das wieder nach Gott fragt. So beschloss er, seinen Sohn auf die Erde zu senden, um die Menschen zu erlösen. ER allein konnte diese schwere Aufgabe  erfüllen. Er sollte der Retter sein. Und Gott ließ das Kommen des Retters ankündigen durch die Propheten. Alle heiligen Schriften sprachen davon. Und die Menschen warteten auf die Ankunft des Retters…

Eine Strophe: Auf dem Weg nach Bethlehem…

Eines Tages war es dann so weit: „Die Zeit war erfüllt.“ Gottes Zeit war da, zu handeln. Und Gott sandte seinen Sohn, geboren von einer Frau in Israel, dem Volk und Land, das Gott zum Heil der Welt als sein Volk erwählt hatte. In Rom regierte zu dieser Zeit der Kaiser Augustus. Israel war unter römischer Herrschaft. König Herodes war in Israel Verwalter für den römischen Kaiser.

In dieser Zeit lebten in der kleinen Stadt Nazareth zwei junge Leute. Sie waren verliebt, sie waren verlobt und sie wollten später heiraten.

Die junge Frau hieß Maria (vortreten). Sie war sehr jung, fast noch ein Mädchen.

Der junge Mann hieß Josef (vortreten). Er war etwas älter und hatte schon einen Beruf. Er war Zimmermann.

Maria war noch zu Hause bei ihren Eltern und Josef arbeitete in seiner Werkstatt.

Eines Tages erlebt Maria etwas besonderes. Sie bekommt Besuch! Ein Engel kommt zu ihr. Gott selbst hat den Engel Gabriel nach Nazareth zu Maria geschickt. Er soll Maria etwas sagen!

1. Engel:         Maria, Gott schickt mich zu dir.

                        Gott zum Gruß – er selbst ist hier!

                        Hab keine Angst, der Herr ist gut.

                        Er ist bei dir, drum habe Mut!

                        Du wirst einen Sohn bekommen

                        Diesen sollst du Jesus nennen.

                        Der Sohn des Höchsten kommt zur Welt.

                        Der ewige Herrscher, von Gott erwählt.

Maria:            Ich weiß nicht, wie das gehen soll,

                        Mein Herz ist nur des Staunens voll!

Engel:             Gott selbst wird dieses Wunder tun.

                        Du darfst getrost in seinen Händen ruh’n.

Maria:            Es soll gescheh’n wie du gesagt.

                        Ja, ich bin gerne Gottes Magd.

Wow! Das war eine Wucht! Maria soll Gottes Sohn zur Welt bringen, Jesus, den Retter. Ob Maria das fassen konnte?

Maria (oder jemand anders) singt:

Herr, ich kanns nicht begreifen, ich darf des Heilands Mutter sein.

Herr, ich kanns nicht begreifen: ich bin dir nicht zu klein.

Refrain evt. alle: Ich freue mich, ich freue mich, ich bin so glücklich und froh.

Der Heiland schenkt sich selber mir, ich freue, freue mich so!

Maria:

Herr, ich kanns nicht begreifen, dass du der Vater des Kinders bist.

Herr, ich kanns nicht begreifen: erfüllt die Verheißung ist.

Refrain: Ich freue mich, ich freue mich, ich bin so glücklich und froh.

Der Heiland schenkt sich selber mir, ich freue, freue mich so!

Maria freute sich. Aber was würde Josef dazu sagen? Als Josef hörte, dass Maria ein Kind erwartete, da war er doch sehr erschrocken – und es war schwer für ihn. Er wusste ja nicht, wie das geschehen war. Aber Gott hatte auch an Josef gedacht. Während er schlief, sprach der Engel des Herrn zu Josef im Traum und erklärte ihm dass Marias Kind Gottes Sohn ist, der zur Welt kommen und die Menschen von ihren Sünden befreien soll!

Josef:              Was träum‘ ich da so Wunderbares!

                        Ist es ein Traum – ist es was Wahres?

                        Ich dachte schon: Jetzt ist es aus

                        Und wollte weggeh’n – welch ein Graus!

                        Nun hat Gott seine Hand im Spiel!

                        Kaum kann ich’s fassen; es ist zu viel!

                        Doch wenn Gott mich gebrauchen kann,

                        Will ich ein Vater sein für’s Kind.

                        Ich will Maria nicht verlassen.

                        Mit Gott – da werden wir’s schon schaffen!

Der Josef war mutig und er hielt Wort. Er nahm Maria zu sich und heiratete sie. Jetzt waren sie zusammen – ein junges Paar, das bereit war, Gott zu dienen und Gottes Wege zu gehen, auch wenn sie nicht alles verstanden und viele Schwierigkeiten damit verbunden waren!

Das Kindlein in Maria wuchs, der Bauch wurde dicker. Da kam eines Tages ein Mann nach Nazareth – ein Bote des Kaisers. Er lief durch das Städtchen und rief laut:

Ausrufer:       Hört alle her, der Kaiser lässt euch sagen:

                        Er will das Volk zählen in diesen Tagen.

                        Ein jeder muss gehen in die Stadt,

                        Wo er seine Vorfahren hat.

O weh! Das war keine gute Nachricht. Die Vorfahren von Josef und Maria waren aus Bethlehem. Das war ganz schön weit weg von Nazareth. Drei bis vier Tage musste man zu Fuß gehen, um von Nazareth nach Bethlehem zu kommen. Und Maria war hoch schwanger. Aber es half nichts. Josef und Maria machten sich auf den Weg.

Strophe: Kalt ist die Nacht und die Reise ist weit…

Endlich kamen sie nach Bethlehem – aber wo sollten sie wohnen? Viele Leute waren nach Bethlehem gekommen und es gab kaum noch Platz in den Häusern und Herbergen. Plötzlich  merkte Maria, dass das Kind jetzt kommen würde. Wo sollten sie hin? Zum Glück fanden sie wenigstens einen notdürftigen Unterschlupf in einem Stall. Da kam der Sohn Gottes zur Welt – und Maria wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe. Sie hatte kein anderes Bett für  ihn.

Da saßen sie – Maria und Josef, das junge Paar, das Gottes Wege gehen wollte, allein – in einem dreckigen Stall – und mühten sich notdürftig um ihr erstes Kind. Hatte Gott sie vergessen?

Nein! Gott hatte schon dafür gesorgt, dass bald Besuch kommen würde!

Lied: Aus der Krippe leuchtet Gottes Herrlichkeit… Refrain – Strophe 1 – Refrain

Draußen auf den Wiesen und Feldern von Bethlehem waren Hirten und hüteten ihre Schafe (Hirten stehen auf). Auf einmal trat der Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit Gottes strahlte um sie herum in wunderbarer Klarheit. Die Hirten waren sehr erschrocken und sie bekamen Angst! Aber der Engel sagte:

2. Engel:         Fürchtet euch nicht!

                        Siehe, ich verkündige euch große Freude,

die allem Volk widerfahren wird.

Denn euch ist heute der Heiland geboren,

welcher ist Christus, der Herr in der Stadt David’s

Und das habt zum Zeichen:

Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Auf einmal waren viele, viele Engel da und sie sangen wunderbar. Sie lobten Gott und sprachen:

Evt. singen:                            Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden, auf Erden und den

(oder gem. sprechen)              Menschen ein Wohlgefallen. Amen, Amen.

Dann wurde es wieder still. Langsam kamen die Hirten wieder auf die Beine. Auf einmal hatten sie es sehr eilig!

1. Hirte:          Heut‘ ist eine wunderbare Nacht.

                        Ein Engel hat uns die Botschaft gebracht:

                        Der Heiland ist geboren heut‘

                        In Bethlehem. Das ist nicht weit!

2. Hirte           Ein kleines Kind in einem Stalle.

                        O wie freuen wir uns alle!

                        In Windeln und in einer Krippe –

                        So kommt Gott selbst in unsre Mitte!

3. Hirte           Kommt, lasst uns schnell zum Stalle eilen

                        und nicht mehr länger hier verweilen!

                        Ein großes Wunder ist geschehen.

                        Nun woll’n wir unsern Retter sehen.

Und so liefen sie nach Bethlehem zum Stall. O, wie waren sie glücklich, als sie das Jesus-Kind sahen! Der Retter ist da! Sie konnten es nicht für sich behalten. Allen mussten sie es erzählen: Jesus, der Retter ist da!

Lied von allen:          Der Retter kommt, für uns zur Welt…

Die Hirten waren nicht die einzigen Besucher. Da waren noch andere unterwegs. Es waren kluge, weise und reiche Männer von weit, weit her im Osten, die Weisen aus dem Morgenland. (Weise kommen von hinten.) Gott hatte durch einen Stern zu ihnen gesprochen und gesagt, dass ein neuer, göttlicher König geboren wird. So kamen sie und suchten diesen neugeborenen König. Sie suchten zuerst am falschen Platz, nämlich in Jerusalem am Königshof des Königs Herodes. Dort klopften sie an. Dort fragten sie nach.

1. Weiser:       Von weit, weit her sind wir gekommen.

                        Wir haben frohe Kunde vernommen:

                        Ein neuer König ist geboren.

                        Das klingt sehr gut in unser’n Ohren!

2. Weiser:       Vom Morgenlande kommen wir.

                        Ihr fragt: Und warum seid ihr hier?

                        Gott hat uns mit einem Stern gezeigt:

                        Dass er sich zu den Menschen neigt.

3. Weiser:       Der Stern hat uns hierher gebracht.

                        Wir gingen durch manch dunkle Nacht.

                        Wir wollen den neuen König ehren,

                        Das könnt ihr uns doch nicht verwehren!

Herodes wurde ganz blass, als er das hörte. Er wurde ganz aufgeregt und sprach zu sich selbst:

Herodes:        Was ich hier höre, macht mir bange.

                        Ich bin hier König – doch wie lange?

                        Ich muss die Schriftgelehrten fragen,

                        Ob die da was zu sagen haben.

Die Schriftgelehrten – jetzt braucht er sie! Herodes wusste, dass Gott durch sein Wort redet. Warum hatte er nicht früher gehört? Die Schriftgelehrten forschten in allen Schriftrollen der Propheten. Sie suchten in all dem, was Gott durch Mose und die Propheten hatte sagen und schreiben lassen. Und siehe da – sie fanden eine klare Auskunft!

1. Schriftgelehrter:   Wir haben geforscht in der ganzen Schrift

                                   Ob die Nachricht vom König wirklich zutrifft.

2. Schriftgelehrter:   Wir haben viel‘ Verheißungen gefunden.

                                   Gott hat sich an sein Wort gebunden.

3. Schriftgelehrter:   Aus Bethlehem, so haben wir vernommen,

                                   wird eines Tages der göttliche König kommen.

Nun wusste der König Herodes, wo der neugeborene König zu finden war. Er ließ heimlich die Weisen Männer rufen und war ganz freundlich zu ihnen. Er sagte ihnen, dass der neue König in Bethlehem geboren werden sollte.

Herodes:        So geht nach Bethlehem! Sucht, bis ihr wisst,

                        Ob dort ein Kind geboren ist,

                        Das man den König nennen kann.

                        Dann kommt zurück, und sagt mir‘s an!

Schnell gingen die Weisen fort aus dem Palast in Richtung Bethlehem und – o Freude! – sie sahen wieder den Stern! Der führte sie an den Ort, wo Maria und Josef und das Jesus-Kind waren. Die klugen, weisen und reichen Männer brachten Geschenke mit. Und sie knieten nieder und beteten Jesus an.

(Lied: Wir haben dich heut nacht gefunden….)

Alle waren froh! Maria und Josef – die staunten über den ganzen Besuch, den Gott nach Bethlehem geschickt hatte! Nein, Gott hatte sie nicht vergessen. ER war da, auch im Stall von Bethlehem.

Die Hirten und die Weisen waren glücklich, weil sie Jesus, den Sohn Gottes, den Retter der Welt gefunden hatten!

Und alle, die die frohe Botschaft hörten, freuten sich und dankten und lobten Gott!

Alle singen:    Refr.: Aus der Krippe leuchtet Gottes Herrlichkeit,

                        seine Liebe reicht unendlich weit.

                        In dem Kind lädt er uns alle zu sich ein.

                        Denn Gott will dir und mir ganz nahe sein.

                        In Kind und Windeln sagt uns Gott: Ich bin bei euch,    seh eure Not.

                        Ich mach euch heil, was auch geschah. Für eure Sorgen bin ich da.

                        Refrain:

                        Der große Gott verlässt sein Reich, wird uns armselgen Menschen gleich.

                        Es soll niemand verloren sein. Drum glaubt dem Kind, es führt euch heim.