Krippenspiel Sankt Markus 2009
„Ich werde gehen“

Dieses Krippenspiel beginnt im Himmel. Es ist für sieben etwas ältere Kinder geeignet, die schon ein wenig Krippenspielerfahrung haben. Die Kinder unserer Gemeinde waren bei der Aufführung zwischen 10 und 14 Jahren alt. Es dauert ca. 10 Minuten.
Die großen Erzengel unterhalten sich darüber, warum die Menschen nicht mehr beten wollen und was zu tun ist, damit sie wieder mehr an Gott glauben. Alle haben gute, zum Teil auch sehr radikale Vorschläge. Und dann kommt Jesus und sagt…

Mitwirkende Personen:

Erzähler
Erzengel Gabriel
Erzengel Raphael
Erzengel Michael
Jesus
Moses
Noah

Requisite:

3 große Flügelpaare für Engel
2 weiße Engelgewänder
Schwert für Michael
1 weißes Engelgewand mit Reiseaufklebern für Raphael
rotes Gewand für Jesus
gelbes Gewand für Moses mit Stab
braunes Gewand für Noah mit Regenbogen
Strahler
Verlängerungskabel
Reservierungsschilder

Erzähler: Wisst ihr, warum Gott Mensch geworden ist? Heute, in dieser ganz besonderen Nacht, möchten wir über diese Frage nach denken. Ich lade Sie und Euch nun ein. Gemeinsam gehen wir 2009 Jahre zurück. Es ist das Jahr vor Christi Geburt.
Pause, legt Finger an den Mund

Unser Krippenspiel findet dieses Mal nicht auf der Erde statt. Wir befinden uns nun im Himmel und hören den Erzengeln bei ihren Gesprächen zu.

Erzengel Gabriel geht langsam durch den Mittelgang zum Allerheiligsten, verbeugt sich tief und betet mit lauter Stimme…

Gabriel: Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes, und verkünden das Werk Deiner Hände. Ich will Dich loben…….

Erzengel Michael ruft schon im Vorraum, kommt aufgeregt durch den Mittelgang, schwenkt Zettel in der Hand, verbeugt sich vor dem Tabernakel:

Michael: lasst mich durch, sind ja doch noch so viele, kann ich gar nicht glauben! Lasst mich doch bitte durch!

Gabriel: seufzt, wendet sich zu Michael Michael, was gibt es denn so wichtiges?

Michael: zur Gemeinde er weiß es nicht!? Gabriel, eben haben wir die

Hochrechnungen erhalten. Die Anzahl der eintreffenden Gebete sind in diesem Jahr um die Hälfte zurückgegangen! Die Menschen beten nicht mehr…! Welch eine Katastrophe!

Gabriel: Und Gottvater, weiß ER es schon? Sieh, da kommt Raphael seiner Reise durch die Welt zurück. mal hören, was er sagt.

Raphael: (kommt hinzu – deprimiert) Hallo Jungs! So was habe ich noch nicht erlebt. Das glaubt mir Keiner hier oben. Die Menschen töten in Gottes Namen: Krieg, Hass, Zerstörung und Gewalt. Ich würde sagen, die Zeit ist erfüllt. Es ist so weit!

Gabriel: Es ist soweit? Wofür?

Raphael: Na, die Menschen zu bestrafen, damit sie aufhören, Gott

beleidigen. Die spinnen jetzt komplett! Jeder will beherrschen. Israel zum Beispiel ist unter römischer Herrschaft. König Herodes, der dort momentan Verwalter des römischen Kaisers Augustus ist, der meint, er wäre wie Gott.

Michael: mit sehr lauter Stimme wer ist wie Gott? Eben habe ich den aus dem

Himmel vertrieben, der das glaubte. Durch ihn kam das Böse doch erst in die Welt.

Raphael: Dabei könnte alles so einfach sein. Gott hat ihnen durch Spielregeln gegeben, doch wer hält sich noch an die 10 Gebote? Das ist doch uncool!

Gabriel: Hör bloß auf! Moses hatte gestern einen Nervenzusammenbruch als er von seiner Wolke aus gesehen hat, wie die Menschen miteinander umgehen; seit dem stammelt er nur noch:

Moses: kommt durch den Seitengang alles umsonst, 40 Jahre Wüste und

umsonst! Es ist Zeit für ein paar neue Plagen. Damit haben wir damals in Ägypten den Pharao auch weich gekocht. Vielleicht reichen zehn nicht mehr, wir können ja mal etwas großzügiger sein…

Gabriel: Großzügiger…? Nein Moses, nicht mehr, schlimmer, viel schlimmer müssen sie sein, die neuen Plagen!

Moses: Ja, wir peppen die Plagen mal so richtig auf. das ist alles noch steigerungsfähig: wie wär’s mit einer Neuauflage der Sintflut…aber diesmal mit Schlangen, Quallen, Krokodilen…

Noah kommt durch den Mittelgang Was ist los, was ist mit der Sintflut???

Gabriel: Hallo Noah, gut dass Du kommst! Sag mal, hat Gott dir damals nach der Sintflut nicht versprochen, nie wieder so viel Wasser auf die Erde zu kippen?

Noah So ist es. Und Gott bricht seine Versprechen nie. Der Regenbogen erinnert uns an dieses Versprechen. Nein, ich weiß etwas viel besseres: wir strafen sie mit Lärm, fürchterlichem Lärm!!

Raphael: Tokio Hotel, Rammstein, Linkin Park, dass ist Lärm!! Das halten die besten Ohren nicht aus. Ich habe die ersten Kostproben in unserem Experimentallabor der Zukunft hören können. Seit dem laufen die Engel da alle nur noch mit Ohrenschützern herum.

Michael: das kommt erst in 2000 Jahren. Bis dahin straft die Menschheit sich selbst: Klimaveränderung, Hochwasser, Hungersnöte; so hart war Gott mit seinen Plagen nicht! Aber IHM geben sie dann die Schuld.

Moses: wie wäre es mit einem neuen Propheten, der den Menschen von

und seiner Liebe erzählt.

Gabriel: Was aber, wenn keiner mehr Prophet sein will?

Michael: dann werde ich die Menschheit belehren, mit Feuer und Schwert.

Gabriel: Nein, nein, Michael, keine Waffen! Vielleicht brauchen die Menschen mehr Zeit zum Beten….

Noah: Das Beten ist keine Frage der Zeit, sondern eine Frage der Liebe. Diejenigen, die Gott lieben, finden immer Zeit für ihn.

Raphael: Korrekt! Gib den Menschen mehr Zeit, dann machen sie auch mehr Blödsinn!

Michael: Und kriegen nie genug, wollen immer mehr haben. Sieht man ja an Adam und Eva. Die hatten alles im Paradies. Und dann hat die alte Schlange sie so lange bequatscht, dass sie unbedingt von dem Apfel essen mussten, und – vorbei war’s mit dem Paradies! Wie dumm kann man sein?

Raphael: Und seit dieser Zeit hat sich auf der Erde nicht viel gebessert. Wer will denn die undankbare Aufgabe übernehmen und zu ihnen gehen?
Pause, alle überlegen…sehen verlegen weg

Jesus: (kommt langsam durch den Mittelgang) Ich werde gehen!

Alle: alle sehen sich erstaunt an, kurze Pause, dann alle durcheinander
Du?! Nein, Das hast Du nicht nötig! Jesus, Du bist Gottes Sohn!!!

Jesus: Ich werde gehen und ihnen erzählen, wie unendlich gütig Gott ist. Sie wissen doch gar nicht, wie sehr mein Vater jeden einzelnen Menschen liebt.

Moses: (schüttelt den Kopf) Nicht alle werden auf dich hören. Nur wenige werden freundlich zu dir sein. Du wirst verfolgt und beleidigt werden… Nimm ein paar von den Engel mit, die gerade eine Schutzengelausbildung hinter sich haben. Kampferprobte Jungs sind das. Die hätte ich in der Wüste gerne bei mir gehabt…

Jesus: Moses, ich komme nicht als Krieger. Ich komme als Freund. Weil ich die Menschen liebe, nehme ich ihr Leid auf mich und trockne jede ihrer Tränen und schenke ihnen ein neues, mitfühlendes Herz, das wieder nach Gott fragt.

Gabriel: Du spazierst also einfach auf die Erde sagst „Hallo Leute, hier bin ich, der Sohn Gottes! Und Du meinst, die hören auf Dich?

Jesus : Nein, Gabriel. Was wir vorhaben ist unvorstellbar. Als Kind komme ich in die Welt, von einer Jungfrau in einem Stall geboren. Arm und hilflos werde ich sein. Ich werde meine Macht und Königswürde mit den Schwächen der Menschen tauschen. Mit unserer Liebe wollen wir ein Zeichen setzen. Zeigen wir den Menschen den Weg nach Hause!

Raphael: (schaut sich um und reibt sich tatenlustig die Hände) Cool! Dann ist also alles klar? Soll ich gehen und ein Hotelzimmer buchen? Es gibt da eine feine Unterkunft an der Cote d’Azur…

Michael: (hält Raphael zurück) Stall! Der Chef hat Stall gesagt! Ich kenne da einen Stall in Bethlehem…Im Vorbeiflug sage ich schon den Hirten auf dem Feld Bescheid, sie können den Herrn willkommen heißen. Dafür nehme ich noch ein paar Engel mit, was sage ich, eine ganze Heerschar von Engeln sollen die Hirten auf die Ankunft des Gottessohnes vorbereiten. (beide gehen ab).

Gabriel: Und ich kümmere mich um die Eltern. Maria sagtest Du, das junge, fromme Mädchen aus Nazareth? Sie ist doch mit dem Zimmermann Josef verlobt. Er stammt aus dem Hause Davids. Ein königliches Haus! Und durch Maria wird Gott zur Welt kommen. Ich werde es ihr verkünden….

Noah: Na, dann wollen wir mal einen kleinen Festchor organisieren. Wir haben schon lange nicht mehr „Ehre sei Gott in der Höhe“ gesungen… wo habe ich nur die Noten… (sieht sich suchend um und geht ab)

Moses: zur Gemeinde Ihr da auf der Erde! Darum ist Gott Mensch geworden, damit wir nicht verloren sind! Die Menschheit wird gerettet werden. Der allmächtige Gott macht sich klein für uns und nimmt unsere Schwächen an. Seine Liebe erhellt die dunkle Welt.

Gabriel: spricht zur Gemeinde: undihr alle seid heute eingeladen, Jesus willkommen zu heißen.

Alle: kommen nach vorne, zeigen zur Krippe Christus, unser Retter ist da!