“Der kleine Engel auf der Suche nach dem Christkind”

Sankt Bonifatius

Dieses Krippenspiel ist für 8 Kinder zwischen 7 und 16 Jahren geeignet, die schon etwas Erfahrung mit Krippenspielen haben. Es dauert etwa 10 Minuten. Einige Ideen zu diesem Spiel habe ich in abgewandelter Form frei nach einem Krippenspiel der evangelischen Bezirksjugend Offenburg übernommen. (An dieser Stelle herzlichen Dank dafür)
Der Himmel ist in heller Aufregung. Alle bereiten sich vor, auf den großen Augenblick, in dem Gott Mensch werden will und auf die Erde kommt. Alle Engel wissen, was sie zu tun haben. Alle???….

Personen

Erzähler
Engel
Bettler
Lahmer
Junge
Christkind

Requisite

Windel
Wanderstab
Umhang
Steinschleuder, Stein
Handmikro
Strahler

Erzähler: (tritt vor die Gemeinde)
Der Himmel ist in heller Aufregung. Seine himmlischen Bewohner, alle mächtigen Chöre der Engel, selbst der kleinste Schutzengel, bereiten sich auf den großen Augenblick vor. Gott will heute seinen Sohn auf die Erde senden, um Menschen von der Sünde zu erlösen. Alle Engel wissen, was sie zu tun haben. Gott hat Jedem von Ihnen eine Aufgabe anvertraut.
Obwohl, (Erzähler macht kurz Pause, schaut zur Gemeinde) manch ein Engel wundert sich ins Geheim schon ein wenig. Musste Gott sich denn ausgerechnet einen so schmutzigen armseligen Stall für das Wunder der Menschwerdung aussuchen. Und – das mitten im tiefsten Winter. Die Jungfrau Maria hätte doch den Erlöser der Welt ebenso gut in einem königlichen Palast zur Welt bringen können. Das wäre doch eine weitaus würdigere Stätte für Gottes Sohn.
Aber – die Engel, die Gott treu dienen, beugen sich seinem weisen Ratschluss.
Und so fliegen sie in dieser geheimnisvollen Nacht zur Erde nieder, um die Stätte zu bereiten, an der das Wunder geschehen soll. Doch der kleinste aller Engel, hat eine ganz besondere Aufgabe. Aber, hört selbst……

Erzähler tritt zur Seite ab. Der kleine Engel kommt von hinten aufgeregt durch den Mittelgang nach vorne an den Altar gelaufen und wedelt mit einer Windel

Engel: Sind sie schon weg? Habt ihr sie gesehen? Was mach ich bloß? Jetzt habe ich die Anderen verloren. Gott kommt in die Welt, aber, wo und wie? Hätte ich doch besser aufgepasst! Gott hat uns doch alles erklärt.
Hebt die Windel hoch, seufzt:
Ich habe doch die wichtigste Aufgabe! Ich soll dem Heiland die Windel bringen. Es ist so kalt und ungemütlich bei euch hier auf der Erde. Naja, wenigstens hier drin ist es warm.
Bettler kommt von der Seite, schlurft mit gesenktem Kopf am Engel vorbei.

Engel: Grüß Gott! Warte doch mal!!

Bettler: Wie soll ich Gott grüßen, den gibt es nicht.

Engel: Aber Gott ist doch überall

Bettler: macht wegwerfende Handbewegung
Bei mir ist er jedenfalls nicht. Sieh mich an! Meine Kleider sind zerrissen, ich habe meine Arbeit verloren, kann meine Wohnung nicht mehr bezahlen und habe furchtbaren Hunger. Und du sprichst von Gott! Wenn er mich sieht, Warum hilft er nicht. Was sollte es auch ändern, wenn er käme, Dein Gott? Er kommt nur zu den Reichen, die sowieso schon alles haben. Gott hat mich vergessen! Grüß Gott von mir, wenn Du ihn siehst.

Engel: Nein, nein, warte! Du irrst dich! Gott vergisst Niemanden. Er liebt euch Menschen so sehr, dass er sogar seinen Sohn auf die Erde sendet. Er macht sich ganz arm und klein für Dich und alle Menschen. Gottes Sohn ist noch ärmer als du, denn er hat noch nicht einmal etwas anzuziehen.
Engel legt dem Bettler den Arm um die Schulter
Komm mit, wir suchen ihn gemeinsam!
Engel und Bettler gehen zur Seitenweg.
Der Lahme kommt auf einem Stock gestützt durch die Kirche nach vorne.

Engel: Entschuldige bitte, weißt du, wo Gott heute auf die Welt kommt?

Lahmer: Was hätte ich davon? Zu uns Kranken und Behinderten kommt er nicht. Wir sind sowieso wertlos! Wir sind lästig und unbequem. Uns mag niemand. Wir sind verloren.

Engel: Niemand ist wertlos! Niemand ist verloren! Gott kennt den Wert eines jeden Menschen. Komm, geh mit uns. Wir wollen den Heiland suchen.

Alle drei gehen weiter, Richtung Altar.Ein Junge kommt von der Seite und setzt sich auf die Altarstufen .Er weint. Die drei halten vor ihm an.

Engel: Warum weinst du?

Junge: schluchzt laut
Weil, weil ich mich nicht nach Hause traue.Ich habe eine Mathearbeit ungenügend geschrieben. Und aus Wut habe ich auf dem Heimweg dem Mathelehrer eine Fensterscheibe eingeworfen. Da ich aber selbst dafür zu blöd bin, hat er mich leider erwischt. Da hab ich dann und gesagt, das sei jemand anderes gewesen. Dann bin ich weggerannt. Jetzt ist der Lehrer bei meinen Eltern. Und zu Hause tobt jetzt der Krieg der Giganten.

Bettler: komm mit uns, wir suchen den Heiland. Vielleicht weiß er Rat.

Lahmer: Seht, dahinten den Stern.Ein so helles Licht habe ich noch nie gesehen. Was das wohl sein mag. Wir wollen dorthin gehen. Dort ist es vielleicht ein wenig wärmer als hier. Und wir alle können uns ausruhen.

Alle gehen zur Krippe, staunen und knien sich hin. Der Erzähler tritt vor die Gemeinde

Erzähler: In dieser heiligsten aller Nächte ist alles anders als sonst. Während der kleine Engel und die Menschen vor der Krippe knien, können sie plötzlich die Sprache der Tiere verstehen. Mehr noch, sie hören sogar, was das Christkind ihnen sagt:

Engel: Endlich haben wir dich gefunden! Hier, du liebes Christkind, diese Windel bringe ich dir, damit du nicht frierst.

Sprecher des Christkindes sitzt hinter den Tannen, spricht laut und deutlich

Christkind: Hab Dank du guter Engel! Ich habe dich schon vermisst. Deine großen Brüder sind schon wieder auf dem Heimweg in den Himmel

Bettler: So gerne würde ich dir etwas schenken. Aber sieh nur, meine Hände, sie sind leer und ich bin mutlos und verzweifelt.

Christkind: Doch! Auch du kannst mir etwas schenken! Du sollst von heute an immer deine ganze Mutlosigkeit und Verzweiflung zu mir bringen. Denn die Menschen ohne Mut und Hoffnung habe ich besonders lieb. Ich komme in die Welt, um sie zu trösten und neue Hoffnung zu bringen.

Bettler: Aber wo kann ich dich finden?

Christkind: Du findest mich in deinem Herzen. Wenn du an mich nur ganz fest glaubst, dann werde ich dir helfen. Pause Und du mein Freund, möchtest auch du mir etwas bringen?

Lahmen: Ich – dir etwas bringen?? Ich kann kaum gehen und werde von Allen ausgelacht. Ich bin so einsam. Was könnte ich dir schon schenken könnte.

Christkind: von nun an sollst du alles zu mir bringen, was dich einsam macht. Komm mit deinen Leiden und Beschwerden zu mir. Dann wirst du nie alleine sein. Ich komme heute in die Welt, um den Kranken Linderung ihrer Leiden und den Einsamen Mut zu bringen.

Pause, alle sehen den Jungen an, der stottert:

Junge: oh, ähm, ich, ich habe nichts! Wenn du wüsstest wie feige, wie gemein ich gewesen bin. Nichts kann ich dir schenken, außer einer ungenügenden Arbeit, einer zerbrochenen Fensterscheibe und meinen ganzen Lügen.

Christkind: Alles das weiß ich doch! Du sollst von nun an das zu mir bringen, was ungenügend und zerbrochen ist. Ich will es wieder heil und gut machen. Denn ich bin in die Welt gekommen, um zu verzeihen und Sünden zu vergeben. Lauf nach Hause, denn deine Eltern machen sich Sorgen um dich, weil sie dich lieb haben.
Alle stehen auf, drehen sich zur Gemeinde hin:

Bettler: Ich bin froh

Lahmer: Ich fühle mich getröstet

Junge: Ich traue mich nach Hause

Engel: Frieden euch allen hier auf Erden

Alle: Freut euch mit uns!
Der Heiland ist heute geboren!
Für jeden von uns !!!