Rotteroder Krippenspiel

„Ochs und Esel, Hund und Katze geben sich die Ehre…“

Ein einfach strukturiertes Krippenspiel für 13 Kinder:

2 Sprecher und 11 Kinderrollen, als Tierfiguren auftretend:

                                              2 Vor- bzw. Hauptkonfirmanden;

                                              6 Kinder 4., 5.+6. Klasse

                                              5 Kinder 1.+2. Klasse.

Die Rollen- in der Reihenfolge ihres zu lernenden Umfangs::

Eselslied- Sänger(in) und Esel; Och; Hund; Miezekatze;

Kaninchen; Igel; Mäuschen; Hähnchen; Fröschlein.

Maria und Joseph.

2 Leserollen: 1.und 2. Sprecherin

Requistiten: Tierkostüme (evtl. nur die „Köpfe“ der Tiere aus

                     Kostümverleih bzw. gebastelt);

                     Krippe (mit Stall- Andeutung)

                     Mögl. Je 1 Mikrophon für Sprecher und Spieler

                     1 variable Beleuchtungsquelle (kl. Scheinwerfer)

                     Platz für evtl. mitgebrachte Haustiere der Kinder

                     in der Krippennähe und Erwachsene zur

                      „Bewachung“ dieser Haustiere.

Spieldauer: ca. 25-30 Minuten

Predigt: Eine kurze Ansprache sollte nachgeschaltet werden.

              Texte u. Anregungen dazu gibt es im Anhang.

Vorbemerkung:

Die Idee und die Prosatexte zu diesem Spiel ist dem Band

„ Gottesdienst Praxis, Serie B“ Gütersloher Verlagshaus 2001 entnommen:  S. 24 „Hund und Katze, Ziege und Taube geben sich die Ehre.“ Familiengottesdienst am Heiligabend.

Die Prosatexte der Vorlage wurden teilweise verwendet, teilweise in Gedichtform wegen des leichteren Lernens umgearbeitet und ergänzt für Gegebenheiten einer lokale kleine Kindergruppe. Bezug genom-men wurde dabei auch auf die Haustiere, die die Kinder in den Gottesdienst mitgebracht hatten.

Die beiden Sprecher- Rollen wurde gelesen (von der Kanzel) von den Konfi; die restlichen Rollen wurden verteilt je nach den Kindern.

Das „Esellied“ wurde nicht vom Esel- Spieler gesungen, sondern von einer Hauptkonfirmandin, mit leiser Orgel- und Flötenbegleitung von der Orgelempore aus.

„Ochs und Esel, Hund und Katze geben sich die Ehre…“

Der Gottesdienst nimmt seinen ortsübliche Lauf; dann:

Gemeindelied: „Ihr Kinderlein kommet…

(dabei Aufstellen der  Spieler im Altarraum)

Lied der Krippenspiel- Kinder: „Alle Jahre wieder…“ (o.ä.)

(Alle Spieler gehen an ihre Startplätze:  am Ende des Mittelganges. 

Spielleiter/ Pfarrer:

Liebe Kinder, liebe Erwachsene!
Der Mensch ist nicht der Mittelpunkt der Welt.

Ihr Dreh – Angel- und Mittelpunkt ist alles Leben auf der Welt.

A. Schweitzer sagte: Mittelpunkt des Lebens ist Leben, das lebt wie wir und was leben will wie wir Menschen auch!

Leben alleine, isoliert für sich, das gibt es nicht.  Jedes Teil des Lebens ist auf anderen angewiesen und Teil des Ganzen, der Natur.

Mensch, Pflanzen und Tiere sind Teile der Natur – Geschöpfe Gottes und in Gottes Augen alle gleich wertvoll, unverzichtbar und wichtig. Alles hat seinen eigenen Platz und seine eigene Rolle in der Welt und ihrer Geschichte.

Die Weihnachtsgeschichte kennt auch keine unwichtigen Rollen.

Die Tiere sind ebenso wichtig wie die Hirten, die Engel, wie der Stern und die Heiligen 3 Könige.

Die Hirten, die Könige und der Stern spielen sonst die Hauptrolle im Krippenspiel. Das sind wir gewöhnt von den Vorjahren her.

Heute soll es einmal anders sein.

Heute sollen die Tiere die Hauptrollen spielen im Krippenspiel.

Darum sind auch einige Haustiere unserer Kinderkreiskinder hierher mit in die Christvesper gekommen.

Stellt sie uns doch einmal vor, ihr Kinder- ja?

Wer ist denn das Häschen hier- und wem gehört es? —

Und die Meerschweinchen? —

Und der Wellensittich? —

Tiere in der Kirche- das wird manchen vielleicht befremden.

Heute dient das einem guten Zweck! Sie sollen uns bewusst machen:

Die ganze Schöpfung freut sich über Christi Geburt:

„Nun soll es werden Friede auf Erden…“ haben wir vorhin  im Lied als Gemeinde gesungen.

Frieden auch für Mensch und Natur- das ist die Vision der Bibel.

Tiere, die sich sonst untereinander auffressen- oder den Menschen fressen- oder er sie- sie liegen friedlich beieinander:

Der Wolf neben dem Lamm, der Löwe neben dem Kalb usw.

Nicht mehr gilt das Gesetz: „Fressen oder gefressen werden“ –  nein, eine neue Dimension des Lebens kommt zum Tragen, sagt dieses Bild. Und Wolf wie Löwe verhungern dabei auch nicht, ebenso nicht Lamm und Kalb – kein Leben zerstört anderes Leben, nur um zu leben.

Das geht nicht? Stimmt, das geht nicht.

Unsere Erde funktioniert nur so, wie sie ist.

Aber Gottes Wort hat eine Vision: “Siehe- ich mache alles neu…“- und verheißt:

Einmal, in Gottes Zukunft, werden nicht mehr alle gegeneinander sein, sondern vielmehr in Frieden und Eintracht miteinander leben.

Mensch und Natur in Eintracht und Einklang- das wäre, – nein:

das ist: Das Paradies!!!

Goethe hat das schöne Bild geprägt:

Alle Tiere kommen ins Paradies- in einem langen Zug. Dann heißt es:

„Den Vortritt hat der Esel, er kommt mit muntern Schritten,

denn Jesus zur Prophetenstadt, auf ihm ist eingeritten!“

So sollen heute am Heiligabend hier in R… einmal Tiere die Zeichen sein für die Weihnachtsbotschaft und ihre Kraft, die die Welt verändern kann- und verändert hat.

Also: Vorhang auf zu unserem Krippenspiel:

„Ochs und Esel, Hund und Katze geben sich die Ehre…“

(Alle Tiere kommen vor- außer Esel. Sie stellen sich auf:

Rechts und links vor Altarplatz, so dass ein Gang offen bleibt für Maria, Joseph und den Esel, wenn diese vorkommen.)

Es beginnt mit dem Lied von Josephs Esel.

Hört jetzt den ersten Teil davon:

1.Bild: Maria, Joseph und der Esel

(Musik: Vorspiel Eselslied. Das Eselslied beginnt- Esel allein dabei  

             langsam im Gang vor; Licht wandert mit E.)

1/ „Ich komm´ daher aus alter Zeit,

      und meine Reise war so weit.

     Als Esel trug ich manche Last,

     komm´ heut´ zu Euch hierher als Gast.

Alle Tiere: Ia, ia, ia- die Zeit ist nah.

          Ia, ia, ia – Weihnachten ist da!

(E bei Kehrvers zurück zu Joseph)

2/ Ich diente Joseph Jahr für Jahr,

    was wirklich oft sehr mühsam war.

    Hört, was vor langer Zeit geschah

    und ich mit eignen Augen sah.

Alle Tiere: Ia, ia, ia- die Zeit ist nah.

          Ia, ia, ia- Weihnachten ist da!“

      (bei Kehrvers kommt E mit Sack auf Rücken,

geführt  von J. vor)

3/ Der Kaiser gab einmal Befehl:

    Zählt alle Menschen, – genau und schnell!

    Ein jeder sei dorthin geschickt,

    wo er das Licht der Welt erblickt!“

Alle Tiere: Ia, ia, ia- die Zeit ist nah.

          Ia, ia, ia- Weihnachten ist da!“

(E + J bei Kehrvers zurück zu Maria)

4/ Obwohl Maria schwanger war,

    mussten sie los in jenem Jahr.

   Auf meinem Rücken trug ist sie,

   so vorsichtig, so sanft wie nie.

Alle Tiere: Ia, ia, ia- die Zeit ist nah.

          Ia, ia, ia- Weihnachten ist da!“ 

(E + J + Maria  Seitengang vor. E mit Decke auf  Rücken –   

  im Mittelgang  zurück)

5/ Nach langem Weh und vieler Müh´

in Hitz´ und Staub, bald spät, bald früh,

da fanden wir den Stall mit Stroh:

Ich sage Euch: Was war´n wir froh!

Alle Tiere: Ia, ia, ia- die Zeit ist nah.

          Ia, ia, ia- Weihnachten ist da!“

(M+J +E vor.  Maria nimmt Decke vom Esel, legt sie auf ihren

Stuhl  vor Krippe, setzt sich hi;, J führt E in Stall, J zurück zu M.

       Sprecher auf Kanzel- Licht auf sie bei ihrem Text, sonst auf Tiere)

2. Bild: Sprecherinnen (auf Kanzel)

1. Sprecherin:

         Ihr wisst, wer alles im Stall zu Bethlehem zusammen waren:

         Maria und Joseph, das Kind, die Hirten und die Engel.

2. Sprecherin:

Im Stall bei der Krippe, da standen gewiß auch Tiere.

Von jeher sind Tiere Begleiter und Freunde des Menschen.

Wilde Tiere freilich können uns gefährlich werden und das  Leben der Menschen bedrohen.

1. Sprecherin:

Aber bedrohen wir Menschen nicht das Leben und die Umwelt der Tiere noch viel mehr? Haben wir nicht schon oft gedacht:

Dieses arme Tier- ein Hund an der Kette in einem Hundeloch?

Diese arme Miezekatze- immer eingesperrt in engen 4 Wänden?

2. Sprecherin:

Das Vöglein, eingesperrt im engen Käfig,- ohne fliegen zu können – dass es überhaupt noch singt?

Das Fischlein, statt im weiten Meer eingesperrt im Aquarium? Wie in einem Marmeladenglas muß es sich doch vorkommen!

1.Sprecherin:

Tiere auch sie: Geschöpfe Gottes.

Die Bibel kennt keinen Unterschied: Wir sind alle Geschöpfe         Gottes und so geben sich in der Weihnachtsgeschichte auch die Tiere die Ehre:

Ochs und Esel, Hund und Katze!

2.Sprecherin:

         Stellen wir uns also einmal vor: Jesus wäre hier in R. geboren.

         Welche Tiere kämen denn da zur Krippe? Doch bestimmt auch

welche, die nicht in der Weihnachtsgeschichte genannt werden.

         Hört und seht, was bei uns für Tiere zur Krippe kommen:

(Musik: Vorspielt vom Eselslied an; Licht weg- auf Altarplatz)

3. Bild: Die Tiere einzeln an der Krippe

(Der 2. Teil vom Eselslied; M+J bleiben vorn, wo sie sind;

E tritt neben Krippe, macht dabei schaukelnde Bewegungen;

hockt sich bei Versende 6 hin)

6/ Dann kam Maria´s stille Nacht,-

    sie hat das Kind zur Welt gebracht.

    Maria deckte es zart zu-

    es brauchte Wärme, Schutz und Ruh.

Alle Tiere: Ia, ia, ia- die Zeit ist nah.

          Ia, ia, ia- Weihnachten ist da!“

(Dabei zündet M. Kerze an, legt ihre Decke oben um Krippe;

(Ochs kommt vor auf  andere Seite der Krippe,

                  bleibt stehen)

7/ Ein Ochs, der trat ganz dicht heran.

    sein warmer Atem blies es an;      

    so ahnten Mensch und Tier vereint,

    was Weihnachtsfrieden wirklich meint.

Alle Tiere: Ia, ia, ia- die Zeit ist nah.

Ia, ia, ia- Weihnachten ist da!“

( O+E kauern sich neben Krippe; Licht weg- auf Kanzel)

1. Sprecherin:

Zur Weihnacht, damals dort im Stall,

         da war es still, gar kein Krawall.

         Der Esel kaut still vor sich hin;

         Freund Ochs hat Ruhe wohl im Sinn.

2.Sprecherin:

Doch zur Weihnacht hier im Stall

         da ist kein Tier mehr still: Überall

         da singt es, wispert, brummt und piept

         wie jedes Tier es von sich gibt.

1. Sprecherin:

Das soll uns aber gar nicht stören,        

         wir wollen vielmehr sehn´ und hören,

         was Tiere uns zur Weihnacht zeigen.

Es sei eröffnet nun ihr Reigen: (Licht weg- auf Tiere)

(Alle Tiere- auch O+E stellen sich auf, bilden Kreis mit Händen;

sie singen im Reigen unter Musikbegleitung:)

„Alle Tiere sind schon da,

alle Tiere alle:

Ochs und Esel, Katz´ und Hund,

Frosch, Kaninchen, Hahn- so bunt;

Igel und das Mäuslein klein-

alle komm´n zur Krippe herein!“ 

Maria:

         Das hat mir aber gut gefallen,

das schöne Lied von Euch hier allen.

Ihr seid die Ersten, die dem Kind

mit Eurem Lied ein Ständchen bringt!

Joseph:

         Auch Euer Tänzchen hat Premiere!

Schön leicht war es,- nicht plump und schwere!

Seid uns willkommen, ihr Tiere groß und klein-

wir laden Euch zum Christkind ein!

Maria:

Jetzt sind wir aber sehr gespannt,

         wer denn den Weg zum Chriskind fand.

Joseph:

Kommt nur – ihr Tier´ – zur Krippe her

         und zeigt den Menschen: Das ist nicht schwer!

(Alle treten zur Seite; lassen Mittelgang frei; die einzelnen Tiere treten dann vor, wenn sie aufgerufen werden. Licht auf Sprecherin )

4. Bild: Die einzelnen Tiere kommen zur Krippe:

2.Sprecherin:

Seht her,- ein Hund: Ein treues, wachsames Tier.

Er begleitete die Hirten zum Stall; andere Hunde hielten draußen Wache bei den Schafen, damit keins verloren geht.

Hund: (tritt auf, umkreist die Krippe- tritt dann vor- Licht auf ihn))

Ich bin ein Hund – und Hunde sind treu.

Ich kenne die Menschen, sie sind mir nicht neu.

Ich spüre und fühle, wenn es dem Menschen geht.

Wenn sie krank sind, lege ich mich vor ihr Bett.

Ich liebe die Menschen, – besonders Blinde.

         Ich erkenne sie an der weißen Armbinde.

Ich führe sie und zeige ihnen den Weg.

Ich leite sie über Straße und Steg.

Zur Weihnacht, da halte ich Wache im Stall,

denn Gefahr für das Kind lauert von überall. (Schaut r.+l.)

         Es ist schön, mit Menschen zusammen zu sein –

         Ach, möcht´ es doch immer– wie Weihnachten sein! Wau!

(legt sich auf den Boden an die Krippe; Licht zur Kanzel)

(Folge: Miezekatze)

1. Sprecherin:

Ja, wer kommt denn da? Eine Miezekatze?

Katze: (Tritt auf, reibt sich an Josephs Bein, tritt vor, Licht auf sie)

Eine Katze bin ich, ein freies Tier.

Ab und an gestatte ich Dir

mich zu streicheln und zu liebkosen.

Gern streiche ich Dir um Knie´e und Hosen.

Ich gestatte Dir Mensch, mich zu füttern.

Doch meine Nase kann Kleinstes und Feinstes erwittern.

Und wird mir die Wurst vor der Nase versteckt,

dann ist meine Neugier besonders geweckt.

(schnüffelt umher und spielt das aus)

Ich liebe, liebe liebe— Maus oder Mäus´chen –

und gerate total verzückt aus dem Häus´chen,

rich´ und erwische ich nur eine davon im Haus:

Batsch! – macht Handbewegung- ist´s mit ihr aus.

So eine Maus ist – ein Hochgenüß´chen;

mir 100x lieber als diese Menschenküß´chen! (–verzieht Mund-)

Und seh´ ich Dich dort, kleine Maus-  (zeigt auf Mäuschen)

muß ich an mich halten, (-drohend-) sonst raste ich aus!!!

Doch-  wenn Du auch um Dein Leben bangst:

Heute ist Weihnachten, keine Angst!

Heut´ bin ich friedlich, vergesse die Jagd (-putzt sich-)

weil Weihnachten ist, wie schon gesagt.

Ich genieße die Ruhe und spanne mal aus.

Egal ist mir die leckerste Maus!

         Denn es ist so schön, mal friedlich zu sein –

ach, möcht´ es doch immer– wie Weihnachten sein! Miau!

(schnurrt, legt sich zur Krippe; Licht auf Kanzel)

Folgt: Mäuslein:

2. Sprecherin:

Und wer kommt denn da? Seh´ ich recht- ein Mäuslein?

Maus: (Trippelt leichten Fußes vor, Licht auf sie)

Ein Mäuslein bin ich; unauffällig  und grau.

Die Katze droht mir: Sie macht mich „zur Sau“,

bin ich nicht ständig vor ihr auf der Hut.

Die kleinsten Häppchen schon machen mich satt.

Käse mag ich (-schnalzt mit der Zunge,mmhh-)  auf Salatblatt!

Und Speckwürfel erst, schön appetitlich serviert

(-schnalzt noch mehr mit der Zunge ,mmhh-)

Dann ist´s um meine schlanke Taille passiert!

Trotzdem: Arm bin ich dran wie eine Kirchenmaus:

Man jagt mich im Feld,-  man jagt mich im Haus!

-(Schaut sich unsicher um- )

Komisch, hier jagt mich keiner – nicht mal die Katze!

Darf ich mich zu dir legen, – lieber: Auf Deine Tatze?

(Katze nickt wohlwollend mauzend, Mausi lehnt sich an sie)

         Ach, ist es schön, mal friedlich zusammen zu sein –

ach, möcht´ es doch immer– wie Weihnachten sein! Pieps!

(Licht weg, auf Kanzel) 

(Folgt: Hähnchen)

1. Sprecherin:

Ja, wer kommt denn da- ein stolzes, kleines Hähnchen?

Hähnchen:  (Hüpft- auf 1 Bein? leichten Fußes vor, Licht auf sie)

            Ich bin der Wecker in Haus und Hof;

            manche Menschen finden mich darum doof.

            Dabei hab´ ich nur Gutes im Sinn:

   Ich weise laut auf Gefahren hin:

   Von oben, da lauert gefährlich der Geier;

   von unten der Kochtopf von der Frau Meier.

   Der Fuchs, der stielt meinen Mädchen die Eier-

   Drum krähe ich immer dieselbe Leier. (-krähtKikeriki-)

   Als Wetterhahn zeig´ ich, woher kommt der Wind;

   und werde gedreht vom himmlischen Kind;

(Breitet Arme aus- dreht sich in alle Richtungen).

   Auf Kirchtürmen warn´ ich vor der Gefahr:

   Verleugne nicht Gott, bleib treu ihm und wahr!

   Zur Weihnacht bin ich besonders auf der Hut,

   denn Kerzen auf Reisig, das brennt schnell und gut!

            Dann ist es schön, recht wachsam zu sein –

   ach, möcht´ es doch ein behütetes Weihnachten sein! Kikeriki!

(Hähnchen geht stolz umher, wachsam nach allen Seiten

    Blickend; steigt auf Leiter hinter Altar; Licht Kanzel)

(Folgt: Fröschlein)

2. Sprecherin:

         Hoch oben der Hahn- tief unten- ein Fröschlein?

         Was führt dich denn zur Krippe, meine Kleine?

Fröschlein: (Licht wechsel:Fröschlein kommt „angehüpft“)

Mich liebt keiner so richtig. Dabei bin ich wichtig.

Ich fange Mücken und Fliegen, viele viele richtig!

(Fängt Fliegen mit der Hand)

Würden die alle weiter herumsurren, ´rumfliegen,

(öffnet die Hand) – würden die Menschen die Krise kriegen.

Doch ich bin klein und kaum zu bemerken.

Die Autos mit ihren vielen Pferdestärken,

die sind viel schneller und schwerer als ich. Quak.

Und das ist sehr gefährlich für mich.

Die sehen mich gar nicht und bumms, bin ich platt.

                                    (-haut sich hin-)

Für die zähle ich gar nicht, so grün und so glatt.

(steht auf, putzt sich Staub ab)

Ach, ist es schön, mal gesehen, beachtet zu sein –

ach, möcht´ es doch immer– wie Weihnachten sein! Quak!

(Hüpft vor die Krippe und hockt sich klein hin; Licht Kanzel)

(Folgt: Kaninchen)

1. Sprecherin:

         Und was kommt jetzt zur Krippe- ein Kaninchen! Tatsächlich!

Kaninchen:

(Es hoppelt im Doppelsprung heran; Licht auf K.)

Ja, ich bin ein Kaninchen. Ein besonderes Tier:

Ein Zwergkaninchen! Doch – seht ihr an mir

auch das feine Fell? Und meine schönen, langen Ohren?

Ich hab`auf dem Weg zur Kirche ganz schön gefroren.

(Kaninchen bibbert und zittert vor Kälte)

Doch dann hab ich´s gehört, ganz genau.

Nur ich allein- keiner von Euch, Mann oder Frau!-

wie die Engel schön gesungen haben und musiziert.

Das machen die Ohren. Tja, da seid Ihr fasziniert!

Ich habe gehört von „Frieden auf Erden

soll durch diesen Kind da werden!“

Die Engel haben´s verheißen mit lauten Stimmen.

Was fragt Ihr dann noch: Kann denn das stimmen?

So wahr mein Name sonst „Hase“ ist:

Wirklich, ich erzähle Euch keinen Mist!

Ihr müsst nur EURE Löffel (greift an die Ohren) aufsperr´n,

dann hört Ihr auch die Botschaft des Herrn!

Ich jedenfalls hab Ohren und höre gut hin.

Hinhör´n und Zuhör´n bringt immer Gewinn!

Ach, ist es schön, mal Zuhörer zu sein –

ach, möcht´ es doch immer– wie Weihnachten sein! Mümmel!

(lehnt seine Ohren an die Krippe und hockt sich dazu hin; Lichtwechsel

(Folgt: Igel)

2. Sprecherin:

         Da kommt ja noch ein Tier! Machst Du keinen Winterschlaf?

Igel: (Freund Igel kommt „angerollt“- Licht auf ihn)

Weihnachten verschläft man doch nicht.

Das gibt es doch nur 1x im Jahr- oder nicht?

Da will auch ich hellwach sein.

Viele Menschen finden mich niedlich, weil klein.

Aber ich habe Stacheln,- bin eben kein Kuscheltier.

Und deshalb haben sie auch Angst vor mir,

ich könnte beim Streicheln ihre Hände verletzen,

die weiche Haut, die sie so sehr schätzen!

Ich will auch zur Krippe geh´n, das Jesuskind seh´n.

Dann will ich mit meinen Stacheln vor ihm steh´n.

Es wird bestimmt keine Angst vor mir haben.

Denn die Stacheln sind ja meine Schutzesgaben.

Ich wendt´ sie nur zur Verteidigung an;

Hab´ damit noch nie etwas Böses getan.

Ach, ist es schön, kein Stacheltier zu sein –

ach, möcht´ es doch immer– wie Weihnachten sein! Grunz!

(Geht zur Krippe, Lichtwechsel)

5. Bild: Schlußbild- Alle Tiere sind an der Krippe

1. Sprecherin:

Und was ist mit Euch- Ochs und Esel?

Ihr sitzt die ganze Zeit neben der Krippe da und schweigt.

Was wollt ihr an der Krippe? Gehört Ihr überhaupt hierher?

Na, Ochs- was sagst Du dazu?

(Folgt: Ochs)

Ochs: (Reckt sich, als ob er geschlafen hätte, schüttelt Kopf; Licht an)

Ich gehöre zur Krippe wie der Stall und das Heu.

Das ist jedem Christenmensch klar- und nicht neu!

(schüttelt energisch den Kopf)

         In jeder Krippe bin ich zu sehen und fehle nicht.

Nicht nur, weil in der Herberge der Wirt, dieser Wicht

bestimmt auch große Tiere im Stall gehabt hat.

Nein,- in der Bibel steht schon auf einem großen Blatt:

Wer nicht verstehen will – und kann,

was Gott mit diesem Kind uns zeigt an,

der ist und der bleibt – (zeigt auf E)- ein Esel fürwahr!

Das ist selbst mir – als Rindvieh! – klar!

Drum wach ich an der Krippe hier,

mein lieber Mann und sage Dir:

         Besser ein Ochs (zeigt auf sich)

und ein Esel(zeigt auf E.)–  die lernen dazu,

        als mancher Mensch, der seinen Geist schickt zur Ruh!

         Ach, wäre das hilfreich und gut auf Erden,

         tät mancher Mensch ein Ochs wie ich werden!

Denn es ist schön, so nahe bei Gott zu sein –

ach, möcht´ es doch immer– wie Weihnachten sein! Muhh!

(Folgt Esel)

Esel: (steht auf, „bockt“ kurz und streckt sich wieder)

Auch ich gehöre zur Krippe wie der Stall und das Heu.

         Und wie mein Freund, der Ochs, bin ich nicht neu!

         Maria habe ich getragen. Lange und schwer.

         Und das Gepäck der Familie, von Nazareth bis hierher.

         Viel schwerer habe ich zu tragen daran,

         dass dieses Jesuskind von Anfang an

         nicht nur geliebt wurde und verehrt,

wenn auch die Achtung der Hirten dies lehrt.

1. Sprecherin:

         Nein, es wurde sogleich auch gehasst:

Dem König Herodes hat es gar nicht gepasst,

dass da ein Kind kommt in Gottes Namen.

Dazu sagt´ er nicht: Ja und Amen.

2. Sprecherin:

Nein, Soldaten schickt er los

mit einem einz´gen Auftrag blos:

Umbringen sollen sie das Kind,

was man in Bethlehem dort find´! (E schüttelt sich)

Esel:

Auf meinem Rücken habe ich getragen das Kind

bis es Heimat in Ägypten findt´.

Später ist dieser Jesus v. Nazareth dann

eingezogen in Jerusalem als erwachsener Mann.

Auf mir- (zeigt auf sich) zum Zeichen:

Ich bin ein Friedens- König

Doch das interessierte die wenig!

         Mich jedenfalls freut es, Gottes Helfer zu sein –

ach, möcht´ es doch immer– wie Weihnachten sein! Ia- !

2. Sprecherin:

         Und so ist der Stall voll gestopft mit Tieren in der Heiligen

         Nacht. Sie alle haben uns etwas zu sagen gehabt- jedes Tier auf

         seine Weise. So verschieden, wie sie unser Gott geschaffen hat.

1. Sprecherin:

         Zu Weihnachten bei den Tieren im Stall.

         Hat uns Menschen das etwas gesagt? Habt ihr genau hingehört?

2. Sprecherin:

Ja? Dann hört noch den Rest des Liedes von Josephs Esel:

(Musikvorspiel Lied; Esel tritt vor die Krippe und singt)