(nach „Höchster Krippenspiel“ 1980 von Pfarrer Ernst Hammer)
Sprechrollen:
Josef
Maria
Anna (Marias Mutter)
Joachim (Marias Vater)
1.König (Balthasar)
2.König (Melchior)
3. König (Caspar)
1.Hirte
2.Hirte
3.Hirte
1.Soldat
2.Soldat
3. Soldat
1.Gastwirt(in)
2.Gastwirt(in)
Bürgermeister
1.Engel
2.Engel
3.Engel
( oder 1 Engel)
Lied: (16) 1.Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.
(Karawanserei, abends am Feuer ; 3 Könige kommen langsam auf die Soldaten zu )
1.Soldat (zeigt auf die Könige): Mein lieber Mann! Könige aus Asien in unserer Karawanserei!
2.Soldat: Wieso aus Asien? Einer ist doch schwarz?
1.Soldat: Ja, sicher. Aber guck mal – diese Seide wächst doch nicht in Afrika.
Und da, der hat doch Schlitzaugen!
3.Soldat: Schlitzohren wachsen ja auch bei uns.
1.Soldat: Und diese schönen Dromedare! Mensch, guck mal dagegen unsere Esel !
2.Soldat: Wen meinst du ?!!
1.Soldat: Nicht dich! Dich würde ich eher für ein römisches Kamel halten!
2.Soldat: Oberkamel !!!
3.Soldat: Klappe ! Da kommen die Herren!
2.Soldat: Mann, die schönen Kleider in dem Mist hier!
1.König: Guten Abend! Ist noch Platz am Feuer?
1.Soldat: (beiseite): Der fragt ja richtig höflich!
( steht auf; zum König): Ja , bitte, Exzellenz, – selbstverständlich, – kommen Sie!
(zum 2. Soldaten): Mach mal Platz ! Los!
2.Soldat (steht auf): Soll ich Holz nachlegen?
2.König: Nein, nein! Da wird man ja sonst lebendig geröstet.
3.König: Ihr seid doch hier stationiert und wisst sicher Bescheid.
Wie kommt man denn am Besten nach Jerusalem?
3.Soldat: Zu wem wollen Sie denn da? Nur anbeten oder etwas Spezielleres?
1.Soldat: Sei nicht so neugierig! Also, meine Herren ( zeigt in die Ferne):
Hier die Straße rauf auf’s judäische Gebirge, dann immer geradeaus. ,
Übermorgen liegt Ihnen dann plötzlich diese verrückte Stadt zu Füßen.
1.König: Wir wollen zu Herodes, dem König.
2.Soldat: Ach, zu dem! Was ist der denn nun: Jude oder Römer? Jedenfalls ist der Herr
selten in Jerusalem, das ist ihm zu unsicher. Der Fuchs hat noch andere Löcher.
2.König: Wir wollen seinen Sohn besuchen, der geboren werden wird.
3.Soldat: (erstaunt) Ist der denn schon zu sprechen ?!
3.König (lacht): Nein, nein! Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen,
ihn anzubeten. Ihr wisst ja, die Juden sind ein seltsames Volk.
1.König: Versteht ihr etwas von Sternen?
1.Soldat: Nun ja, nachts leuchten sie, wenn’s nicht regnet.
2.Soldat: Ich sag ja: Du bist ein selten dummes Kamel!
2.König: Jeder Mensch hat seinen Stern, und große Könige haben einen bedeutenden Stern.
Man kann ihn jetzt schon steigen sehen gegen Morgen. Wenn er ganz oben steht,
wird der kleine König geboren.
3.Soldat: Interessant, interessant!
(Hirten kommen dazu)
1.Hirte: Ist noch Platz am Feuer?
1.Soldat: Seht ihr nicht die Herrschaften? Haut ab!
3.König: Nein, nein, lass doch die Hirten! Die verstehen bestimmt was von den Sternen.
2.Hirte: Mein Stern heißt Sulamith und wohnt in Jericho.
2.Soldat: Echt Hirte! Mensch, am Himmel meint der König doch, oben.
(zeigt zum Himmel)
2.König: Ja, und wo ist nun das aktuelle Fuchsloch von Herodes?
3.Hirte: Ach, Herodes sucht ihr? Der ist doch gestern hier vorbei nach Machära.(Makära)
Da müsst ihr immer östlich am Toten Meer lang, dann kommt irgendwann die Burg.
1.König: Da kann man sowieso nur nachts marschieren.
Wisst ihr was von einem kommenden Herodessohn?
2.Hirte: Nein, der König ist doch alt! Und seine Frau ist tot. Da ist nicht viel zu hoffen.
3.König: Jetzt wird’s kompliziert. Erklärt mir doch mal die Verwandtschaft des Königs.
(Die Könige gehen mit den Hirten ab)
1.Soldat: Auf, Kameraden, die Nacht wird kühl!
(Soldaten gehen nach der anderen Seite ab)
Lied: (19) 1.O komm, o komm, du Morgenstern, lass uns dich schauen, unsern Herrn.
Vertreib das Dunkel unsrer Nacht durch deines klaren Lichtes Pracht.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah. Freut euch und singt: Halleluja.
2.O komm, du Sohn aus Davids Stamm, du Friedensbringer, Osterlamm.
Von Schuld und Knechtschaft mach uns frei und von des Bösen Tyrannei.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah. Freut euch und singt: Halleluja.
( Maria und Josef kommen aus entgegengesetzten Richtungen aufeinander zu)
Josef: Ja, Maria, du bist also schwanger?
Maria: Ach, Josef, du bist zurückgekommen! Bist du mir nicht mehr böse? Ich habe dich doch so lieb!
Josef: Von selbst bin ich nicht umgekehrt. Geschickt hat mich einer.
Unten bei Beth – Schean hat mich ein Mann angehalten und angesprochen.
Maria: Was denn, kanntest du ihn?
Josef: Nein. Aber er wusste genau Bescheid. „Josef,“ hat er gesagt, „Maria bekommt ein Kind.
„Aber,“ hat er gesagt, „sie hat keinen anderen Mann gehabt.“
Maria: Das stimmt, Josef, woher wusste er das denn?
Josef: „Das gibt’s doch gar nicht“ – habe ich gesagt. Da hielt er mich so am Ärmel fest und sagt:
„Der Allmächtige , sein Name sei gelobt, Gott ist der Vater.“
Maria: Josef !
Josef: Sei ruhig! Ich weiß ja! Er hatte so einen väterlichen und mächtigen Blick – da wusste ich:
Das ist ein Gottesbote. Also, der hat gesagt: „Geh zurück! Maria wartet auf dich.“
Maria: Du, der war auch bei mir, dieser Gottesbote. Er hat mich gefragt, ob ich den Messias zur
Welt bringen würde. Weißt du, Josef, den Messias, auf den ganz Israel wartet! „Im Namen
des Allmächtigen, des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs“ hat er mich gefragt.
Josef: Hast du keine Angst gehabt?
Maria: Angst ist nicht das richtige Wort. Es war so ….. wie ich mir immer dachte,
dass es mal bei Gott ist. So freundlich, so warm, so geborgen. Ich wusste genau:
Jetzt fragt mich Gott ganz persönlich!
Josef: Und was hast du gesagt?
Maria: Ich habe gesagt: „Ja. Siehe, ich bin des Herren Magd, mir geschehe, wie du gesagt hast.“
Josef: Mein Gott, Maria. Und jetzt?
Maria: Josef, du bist vom Stamm Davids aus Bethlehem. Es wird doch dein Sohn sein,
ein Davidssohn. Und Jesus soll er heißen – „Gott hilft“.
(Maria und Josef gehen ab)
Lied: 1. Gott sei Dank durch alle Welt, der sein Wort beständig hält
(12) und der Sünder Trost und Rat zu uns hergesendet hat.
2.Was der alten Väter Schar höchster Wunsch und Sehnen war
und was sie geprophezeit, ist erfüllt in Ewigkeit.
3. Zions Hilf und Abrams Lohn, Jakobs Heil, der Jungfrau Sohn,
der wohl zweigestammte Held, hat sich treulich eingestellt.
4. Sei willkommen, o mein Heil! Dir Hosianna, o mein Teil!
Richte du auch eine Bahn dir in meinem Herzen an.
( Marktplatz in Nazareth; Soldaten, Anna , Joachim)
1.Soldat: Bekanntmachung !!! Achtung !!!
Der Kaiser in Rom hat befohlen, dass jeder Jude gezählt wird !
Joachim: (schwerhörig) Was, schon wieder die Juden ?!
Anna: Wo hast du denn wieder dein Höhrrohr? GE – ZÄHLT wird!
2.Soldat: Jeder Jude muss in seine Heimatstadt. Da wird er abgezählt.
Dann kann er wieder heim.
Anna: Allmächtiger !
(zu Joachim) Was für ein Glück, dass du von hier bist , Papa !
Joachim: Woher denn sonst?
3.Soldat: (ruft) Über Wintersonnwende wird gezählt !
Wer dann nicht den Zählstein hat, wird bestraft und kommt zum Straßenbau!
Anna: Joachim! Der Maria ihr Josef ist doch von Bethlehem! Ach du meine Güte!
Joachim: Josef? Hä? Ja, der muss nach Bethlehem. Runter zum See, den Jordan weiter
nach Jericho und dann rüber !
Anna: Wie lange läuft man denn da?
Joachim: Der ist jung! Zehn Tage hin, zehn zurück.
Anna: Was für ein Glück, dass sie noch nicht verheiratet sind, sonst müsste unsere Maria ja mitgehen!
(alle gehen ab)
Zwischenspiel
(Anna und Joachim sitzen im Haus; Maria und Josef kommen herein)
Anna: Ja, Josef, das tut mir aber leid, dass du jetzt so allein auf die Wanderschaft gehen musst!
Joachim: Du kommst ja bald wieder.
Maria: Nein, wir wandern zusammen.
Anna (spitz): Wann war denn die Hochzeit, wenn ich mal fragen darf?
Josef: Also, das ist so ….
Anna: (ärgerlich) Was ist denn los mit euch?
Josef: Maria ist doch in anderen Umständen und deshalb muss sie auch mit nach Bethlehem.
Anna (entsetzt): Was ist die Maria?!!! Ich muss mich setzen. – – –
Ich hab’s ja geahnt! – O die undankbare Jugend!!!
Joachim: Was ist los?
Anna: Vorbei ist’s, Schande über uns!
( Laut zu Joachim): Was los ist? Frag sie doch selber, deine Kronentochter.
Bei dir hat sie doch immer Recht gekriegt!
Josef: Aber es ist doch Gottes Sohn, der da geboren werden soll.
Joachim: Gottes Sohn? Was ist denn das?
Anna: Macht euch auch noch lustig über mich! Du bist’s gewesen, Kerl!
Und jetzt? Die Leute haben das doch gleich spitz!
Joachim: Mal langsam! Reg dich doch nicht so auf. Es ist ja eh nichts mehr zu ändern.
(zu Josef) Wenn ihr jetzt gleich heiratet …..
Anna ( unterbricht): O Mann ! Die Leute können doch rechnen!!!
Und die monatelangen Hochzeitsvorbereitungen! Wie sollen wir denn das schaffen!?
(Anna gestikuliert und redet stumm weiter auf Joachim ein)
Josef (zu Maria): Vielleicht ganz gut, dass wir zusammen fort müssen. Hier ist kein gutes Wetter.
Maria: Ja, und wenn das Kind unterwegs kommt, im Straßengraben?
Josef: Ein Stall wird sich schon irgendwo finden.
Anna (zu Joachim): Ein Stall, hat er gesagt, hörst du? Ein Stall! So weit haben wir es schon gebracht!
Maria(zu Josef): So fromme Eltern und so gar keine Ahnung von Gott!
Josef: Du, ich hab auch erst ganz schön geschluckt.
Maria: Wenn wir zurückkommen, haben sie sich vielleicht beruhigt.
Josef: Und so ein kleines Kind wirkt puren Sonnenschein.
Maria: Und die Leute?
Josef: Hat Gott je nach den Leuten gefragt? Wer bei den Leuten ist, ist nicht bei Gott.
(alle gehen ab )
Lied: 1.Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart,
(30) wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht.
2.Das Blümlein, das ich meine, davon Jesaja sagt,
hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd;
aus Gottes ewgem Rat hat sie ein Kind geboren,
welches uns selig macht.
3.Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß;
mit seinem hellen Scheine vertreibt’s die Finsternis.
Wahr Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide,
rettet von Sünd und Tod.
(Die Könige kommen nach vorne und halten an, sehen sich suchend um)
1.König: Wir kurven vielleicht in diesem Land herum.
2.König: Ja, wir müssen wieder nach Süden.
3.König: Wie hieß das Königs – Nest?
1.König: Bethlehem im jüdischen Land.
2.König: War der Herodes aufgebracht! Alle seine Sterngucker hat er zusammengetrommelt.
3.König: Das waren doch alles Anfänger!
1.König: Die Schriftgelehrten wussten es, die hatten ihre Schrift gelernt!
2.König: Aber geglaubt hat er es ihnen doch nicht. Wollt unbedingt, dass wir noch mal zurückkommen.
3.König: Wir werden ein paar Erholungstage nötig haben nach diesen Strapazen.
Das ganze Volk ist ja auf den Beinen.
1.König: Der reinste Berufsverkehr.
2.König: Die Römer haben aber auch Einfälle – zählen die Leute! Es sind doch wahrhaftig genug.
3.König: Sind halt Ausländer, die werden noch ganz andere Sachen erfinden.
Am 3.Dezember haben die sogar das Vieh gezählt!
1.König: Nicht zu glauben! Warum denn?
2.König: Ja, das soll einer raten.
3.König: Sie haben einen Gott, der heißt „Statist“, für den machen sie Statistiken.
1.König: Der hat aber keinen guten Stern.
(Könige ziehen weiter)
Lied: 1.Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg
(542) führ uns zur Krippe hin, zeig, wo sie steht,
leuchte du uns voran, bis wir dort sind,
Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind!
2.Stern über Bethlehem, nun bleibst du stehn
und lässt uns alle das Wunder hier sehn,
das da geschehen, was niemand gedacht,
Stern über Bethlehem, in dieser Nacht.
3.Stern über Bethlehem, wir sind am Ziel,
denn dieser arme Stall birgt doch so viel!
Du hast uns hergeführt, wir danken dir.
Stern über Bethlehem, wir bleiben hier!
(In Bethlehem, Bürgermeister, Gastwirt – Innen)
1.Gastwirt: Du liebe Zeit, habt ihr schon gehört, drei Könige kommen nach Bethlehem?
Bürgermeister: Mir langt einer!
2.Gastwirt: Gibt es denn noch Platz in Bethlehem?
Bürgermeister: Für Könige doch immer.
1.Gastwirt: Bei so Leuten muss man immer einen guten Eindruck machen.
(Josef und Maria kommen dazu)
Josef: Grüß Gott! Wir suchen eine Unterkunft. Meiner Frau geht es schlecht.
Sie sehen es ja selbst. Haben sie was?
1.Gastwirt: Wir warten auf einen König.
2.Gastwirt: Waren es nicht drei?
1.Gastwirt: Richtig, drei von der Sorte. Und überhaupt, mein Junge, können Sie bezahlen?
Josef: Gibt es hier nicht woanders was zum Unterschlüpfen?
Bürgermeister: Wir haben hier sonst wenig Fremdenverkehr.
Maria: Und sonst so – Hilfe für Durchreisende?
Bürgermeister: Nur bis halb vier, dann haben wir geschlossen – wenn nicht sowieso ein Fest
oder Betriebsausflug ist. Frühschoppen ist wichtig für die Verwaltung.
– – – Wissen Sie, die Gemeinden haben so wenig Geld …
Josef (ungeduldig): Wir bezahlen ja ….
Bürgermeister: Ach so, wir haben vielleicht noch Privat – Quartiere
2.Gastwirt: Die sind doch schon alle mit Verwandtschaft beglückt.
Die gucken schon zum Schornstein raus !
1.Gastwirt: Wenn Sie hier auf Ihre Kosten kommen wollen,
müssen Sie schon eine Partei zur Selbstbedienung gründen.
Maria: Ja, muss man da sein Kind auf der Straße kriegen?
Bürgermeister (erschrocken): Ach bitte, tun Sie das doch etwas abseits, dass es nicht so auffällt.
Aber am besten ziehen Sie gleich weiter. Wissen Sie, die Nachbarn,
die haben Industrie und Geld, fragen Sie da mal!
Josef: O Heimatland – ich bin doch hier geboren!
1.Gastwirt: Das war offenbar ein entscheidender Fehler, junger Mann!
(alle gehen ab; Maria und Josef nach der anderen Seite)
Lied: 5. Herr, der du Mensch geboren wirst, Immanuel und Friedefürst,
(42) auf den die Väter hoffend sah’n, dich Gott, Messias, bet ich an.
6. Du unser heil und höchstes Gut, vereinest dich mit Fleisch und Blut,
wirst unser Freund und Bruder hier, und Gottes Kinder werden wir.
(Hirten auf dem Feld; am Feuer; Josef und Maria kommen )
1.Hirte: Ich rieche, rieche Menschenfleisch! Was sieht mein Adlerauge?
2.Hirte: Willst du schon wieder absahnen? Das sind doch arme Leute!
Hättest besser unterwegs bei den Königen in der Kameltasche geforscht!
1.Hirte: Richtig: Gold, Silber, Ringe, lauter kleine Silbermäuse !
3.Hirte: Haste aber nicht! Die Katze war zu feige. Und diese Mäuse da sind zu mager.
Josef: Guten Abend! Wisst ihr eine Höhle oder so was? Wir sind in der Klemme.
Meine Frau kriegt jetzt schon ihr Kind.
1.Hirte: Deine Frau? Wohl mehr Braut als Frau, he ? Wo sind denn eure Ringe?
2.Hirte: Ist doch egal. Ein Kind kriegt sie jedenfalls.
Maria: Können wir nicht in euren Stall hier? Wenigstens vor dem Winterregen ist man da sicher.
3.Hirte: Ja, ja, geht nur rein. Aber wenn’s regnet, kommen wir auch.
Josef: Dankeschön, danke, vielen Dank!
(Josef und Maria gehen ab)
2.Hirte: Mach mal Feuer! Es wird dunkel. Ob die drin frieren?
1.Hirte: Hast du schon mal so ein süßes Pärchen frieren sehen?
3.Hirte: Aber Mensch, mit dem Kinderkriegen, das stell ich mir nicht so einfach vor!
1.Hirte: Och, bei den Schafen klappt’s auch immer.
2.Hirte: Du bist echt ein Riesenkamel – kannste glauben.
Achtung, Leute, hört ihr was?
(leise Musik; die Hirten sehen sich suchend um)
1.Hirte: (beschwingt) Musike, Musike …
3.Hirte: Ruhig, Mensch! Es wird so hell?
(Die Engel kommen auf die Bühne)
1.Hirte: (zeigt auf die Engel) Da kommen welche.
2.Hirte: Wahrhaftig.
3.Hirte:(schaut sich um) Was jetzt?
(die Engel haben sich im Halbkreis hinter den verängstigten Hirten aufgestellt)
1.Engel: Habt keine Angst vor uns!
2.Engel: Wir sind Gottes Boten
3.Engel: und haben euch etwas anzukündigen:
1.Engel: Friede soll jetzt sein für immer zwischen Gott und seinen Menschen.
2.Engel: Nichts steht mehr zwischen Gott und den Menschen seines Wohlgefallens.
3.Engel: Er hat ihn geschickt, auf den Israel seit tausend Jahren wartet,
1.Engel: Ihn, den Messisas, den Heiland,
2.Engel: den Retter,
3.Engel: den Friedefürsten.
1.Engel: Ihr werdet ihn finden als Kind in der Krippe liegen,
2.Engel: in Windeln gewickelt,
3.Engel: ganz arm und ganz klein.
Alle Engel: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.
Hirten: Amen! So sei es!
(Musik; Engel gehen ab)
3.Hirte: Habt ihr’s gehört, habt ihr’s gesehen? Das waren Gottes Boten.
1.Hirte: Und ich dacht immer, so was gibt’s überhaupt nicht.
2.Hirte: Wie dumm wir doch sind, wenn wir uns nur selber glauben.
1.Hirte: Ja auf, dann suche wir mal den kleinen Messias.
2.Hirte:Eine Krippe hatten wir hier doch schon mal.
3.Hirte: Ach richtig, da gibt’s ja vielleicht inzwischen auch schon ein Kind?
Hatte ich ganz vergessen in der Aufregung.
2.Hirte (zeigt zum Stall): Schau doch mal, was für ein großer Stern da über unserem Stall.
1.Hirte: Die reinste Straßenbeleuchtung.
(Hirten gehen ab)
Lied:((48) 1. Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Fraun,
kommet ,das liebliche Kindlein zu schaun,
Christus, der Herr ist heute geboren, den Gott zum Heiland euch hat erkoren.
Fürchtet euch nicht!
2. Lasset uns sehen in Bethlehems Stall
was uns verheißen der himmlische Schall;
was wir dort finden lasset uns künden, lasset uns preisen in frommen Weisen.
Halleluja!
3.Wahrlich die Engel verkündigen heut
Bethlehems Hirtenvolk gar große Freud:
Nun soll es werden Friede auf Erden, den Menschen allen ein Wohlgefallen.
Ehre sei Gott!
(Stall; Krippe, Maria, Josef; die Hirten kommen dazu)
Josef: Herein, herein, es ist geschafft. Schaut doch mal, was für ein goldiger Bub.
(Die Hirten gehen zur Krippe und schauen hinein)
2.Hirte: Siehste, Krippe und Windeln, so sieht er aus, der Heiland.
1.Hirte: Er ist ja wie ein richtiges Kind. Haare hat er wie ein Schaf. Richtige Locken!
3.Hirte: Trotzdem kein so ein schwarzes Schaf wie du.
1.Hirte: Was machen wir denn jetzt mit ihm?
2.Hirte: Wir singen ihm einen Lobgesang, ja? Das haben wir doch beim alten Priester gelernt.
(Die Könige kommen dazu)
1.Hirte: Da wollen noch mehr in die gute Stube!
2.Hirte: Mann, guck, das sind die drei Könige!
3.Hirte: Wo kommen die denn her?
(Die Könige mit ihren Geschenken treten zur Krippe, schauen hinein und knien)
1.König: Der Himmel liegt in der Krippe . Du, Kind, wirst die Welt retten und erlösen!
Und wir dürfen dich hier anschauen und auf dich hoffen.
Wir schenken dir das Gold der Herrschaft über die Welt.
Wir beten dich an!
2.König: Keiner wird es noch glauben, das du der Mächtigste bist, Gottessohn,
Herr über alles, weil du die Seelen besitzen oder verwerfen wirst.
Wir schenken dir den Weihrauch, die Macht der Religionen.
Wir beten dich an!
3.König: Du lachst so lebendig und bist doch der Herr über allen Tod und alle Toten.
Du kennst keine Grenze von Zukunft und Vergangenheit. Wer dich liebt,
der wird leben in Ewigkeit. Wir bringen dir die Myrrhe, die Macht über den Tod.
Wir beten dich an.
(Jetzt kommen alle Spieler auf die Bühne)
Alle: Wir loben Gott, der im Himmel ist,
er hat uns nicht allein gelassen.
Wir wollen dir folgen, Jesus Christ,
und nicht mehr rächen, verachten und hassen.
Nun sei uns willkommen, Herre Christ,
der du unser aller Herre bist,
willkommen auf Erden!