Andy Marek

Hallo!
Mein Name ist Andy Marek, bin 16 Jahre alt und komme aus Cunersdorf bei
Zwickau (in Sachsen). Da unsere Kirchgemeinde auch gerade nach einem
Krippenspiel sucht und ich dieses notgedrungen abschreiben musste, habe ich mich an eure Seite im Internet erinnert und gelesen, dass ihr Krippenspiele
„sammelt“. Ein etwas exzentrisches Krippenspiel hängt an dieser Mail mit dran. Es ist auf jeden Fall mal was anderes.
Man könnte evtl. vor diesem Krippenspiel die ganz „normale“ Geschichte von Maria und Joseph spielen (natürlich nicht all zu lang) und die Spieler des eigentlichen Krippenspiels, das mitgeschickte, aus der Gemeinde aufstehen lassen und dann anfangen zu spielen.
Viel Spaß mit dem Spiel!

VERKÜNDIGUNGSSPIEL

Personen: Vater, Mutter, Großvater, Jugendlicher, Kind, drei Sprecher, Engelschar

1. Sprecher: Es ist Weihnachten! Weihnachten? Welche Bedeutung hat dieses Fest für uns? Fest des Lichtes? Fest der Wärme? Fest der Freude? Fest des Friedens? Fest der Liebe? Fest des Schenkens? Jeder hat seine eigenen Vorstellungen von diesem Fest. Die einen freuen sich schon lange darauf, die anderen wissen, dass es so abläuft wie jedes Jahr.

2. Sprecher: Lassen sie uns einmal in eine Familie hineinschauen, die den Heilig Abend gerade erlebt. Die Christversper wurde besucht. Das delikate Abendessen hat geschmeckt, aber irgendetwas scheint allen schwer im Magen zu liegen. Oder waren die Geschenke nicht zufriedenstellend? Aber sehen sie selbst!
Es ertönt eine oft gesungene Weihnachtsmelodie. Vater sitzt Zeitung lesend da; Mutter, Großvater und Jugendlicher sitzen da, sehen eventuell gelangweilt fern

Jugendlicher: (stöhnt) Oh Mann, es ist immer wieder das gleiche, sogar die Weihnachtslieder im Fernseher.

Mutter: Das ist Kunst, mein Junge. Das verstehst du nicht!

Jugendlicher: Diese Kunst gefällt mir aber nicht. Ich will was flottes, was modernes.

Vater: Dann gebe ich dir den guten Rat … schalte den Fernseher aus, wenn es dir nicht passt. Schließlich kann man sich an so einem Abend ja auch mal unterhalten!

Jugendlicher: Wenn du deine Zeitung noch stundenlang liest, wird es sicher eine sehr interessante Unterhaltung werden.

Mutter: Junge, sei nicht so aufsässig!

Vater: (faltet die Zeitung zusammen) Mein lieber Sohn, auch am Heilig Abend ist es gestattet, einen Blick in die Zeitung zu werfen, oder?! Und sollte es dir nicht passen, vielleicht willst du lieber in dein Zimmer gehen und dich deiner reichen Geschenkesammlung erfreuen! (zornig) Vor einer halben Stunde waren wir noch die besten Eltern der Welt, aber doch nur weil der gewünschte Hifi – Turm im Zimmer steht. Ganz zu schweigen von der Lederjacke und der Jeans!

Jugendlicher: Ich bin euch zu höchstem Dank verpflichtet! (ironische Geste)

Großvater: Müsst ihr euch denn immer streiten? Kinder, Kinder, sogar am Heilig Abend?!

Jugendlicher: Aber Opa, das ist doch ein Tag wie jeder andere auch.

Mutter: Nein, es ist ein Fest- und Feiertag, den man würdig begehen sollte.

Vater: Ja, ich denke auch, er sollte harmonisch zugehen. Mutter, hol` doch mal was Hübsches zu knabbern, oder sollen die Leckereien in der Küche Wurzeln schlagen?
(Mutter geht)

Großvater: (kopfschüttelnd) Ihr habt nur das Essen im Kopf!

Jugendlicher: Was soll man denn auch weiter machen, Opa?

Großvater: Zu meiner Zeit war das ganz anders!

Vater: Ja, ja. Aber die Zeiten haben sich nun mal geändert und ich bin ganz dankbar da für. Uns fehlt doch nichts, wir haben alles und haben den Karren aus dem Dreck gezogen, allein, ohne jegliche Hilfe.

Jugendlicher: Oh Mann, hier stinkt `s nach Eigenlob.

Vater: Leiste du erst mal das, was wir geleistet haben, damit es uns besser ging. Dann rede weiter.

Mutter: (kommt mit Schüsseln voll Knabberei wieder) Jetzt hört aber auf mit streiten, das schickt sich nicht zum Heilig Abend!

Jugendlicher: Mutti, im Anblick dieser süßen Sachen sollten wir wirklich die Friedenspfeife rauchen.

Mutter: In meiner Wohnung wird kein Glimmstengel angezündet, merk dir das!

Jugendlicher: Beruhige dich, ich mein es doch nur symbolisch. Frohes Fest! (er langt tüchtig zu, Kind kommt herein gestürmt)

Kind: Mutti, Mutti …

Mutter: Hallo, mein Kind. Komm her, es gibt etwas Leckeres zu naschen! (Kind nimmt sich schnell etwas)

Kind: Mutti, ich suche etwas …

Mutter: Das ist bei deiner Unordnung auch nichts besonderes.

Kind: Ich habe aufgeräumt, alles, weil Weihnachten ist.

Mutter: Ist ja gut, was suchst du denn?

Kind: Ich suche dein Zimmerpflanzenbuch. Ich will doch nachschauen, wie ich die hübsche Grünpflanze pflegen muss, die ihr mir geschenkt habt.

Mutter: Ach lass uns morgen nachsehen, ja?! Ich weiß gar nicht, wo ich das Buch habe. Bleib ein bisschen hier, wir feiern doch heute Weihnachten!

Kind: Komische Feier! Keine Gäste, keiner lacht und außerdem will ich heute schon gern im Pflanzenbuch lesen. Wo könnte es denn sein?

Mutter: Ach Kind, ich habe es so lange nicht benutzt. Da musst du mal in das große Bücherregal schauen, ganz oben. Da stehen alle Bücher, die wir selten brauchen. Dort muss es mit stehen. Wisch aber erst mal mit dem Staubtuch drüber, ja?!

Kind: (rennt schon weg) Mach ich, Mutti!

Jugendlicher: Der Kleinen gehen vielleicht Sachen im Kopf herum.

Vater: Jedenfalls sucht sie sich eine Beschäftigung.

Mutter: Ich hole mir jetzt mein Strickzeug. Da habe ich etwas zu tun und sitze nicht nur dumm rum. (geht)

Vater: Na, Opa. Nun ist alles wieder in bester Ordnung, was?!

Großvater: Trotzdem war es zu meiner Zeit anders.

Jugendlicher: Was war denn nun anders?

Großvater: Alles, wahrscheinlich war ich selber anders!

Vater: Auf alle Fälle warst du jünger!

Großvater: Das wohl auch und mein liebes Frauchen war noch da. Sie hat sich immer viel Mühe gegeben, den Heilig Abend besonders schön zu machen!

Mutter: (schon zurück) Willst du etwa damit sagen, dass ich mir keine Mühe gebe? Du bist undankbar. Du hast doch alles, was du brauchst. Wir versorgen dich immer und reichlich. Was willst du denn mehr?

Großvater: Nun rege dich mal wieder ab. Das war doch nichts Schlechtes gegen dich. Ich wollte nur sagen, dass es früher irgendwie anders war.

Vater: Es ist schon komisch. Wir sind heute alle irgendwie mit Sprengstoff geladen, der all paar Minuten bei jedem explodiert.

Mutter: Ob die Kleine das Buch gefunden hat? (zum Jugendlichen) Kannst du nicht mal nach ihr sehen, Klaus, nicht das sie runtergestürzt ist!

Jugendlicher: (widerwillig) Immer ich!

Kind: (kommt angerannt) Mutti, schau mal, was ich gefunden habe!

Mutter: Na sicherlich das Pflanzenbuch. Ich weiß eben, wo ich mein Zeug habe.

Kind: Nein, dein Pflanzenbuch stand nicht dort, aber ein anderes Buch habe ich gefunden. Das steht mindestens schon 25 Jahre dort!

Vater: Wie kommst du denn darauf? So lange wohnen wir doch noch dar nicht hier!

Kind: Weil es so staubig ist.

Mutter: Na nun zeig mal das Buch her, damit wir wissen, was es für eins ist. Wir sind ja schon ganz neugierig.

Kind: Hier! (legt eine große Bibel auf den Tisch) Ich habe sogar schon was drin gelesen, nur verstanden habe ich das nicht!

Vater: Die Familienbibel!

Mutter: Das gute Erbstück!

Großvater: … daß du gerade die gefunden hast.

Jugendlicher: Schaff sie weg! Das glaubt doch eh keiner, was dort steht.

Kind: Hast du denn schon gelesen?

Jugendlicher: Nein, aber würde sie sonst im Regal verstauben, wenn sie jemand lesen würde?

Kind: Da magst du schon recht haben, aber warum haben wir sie denn dann im Regal stehen?

Mutter: (zögernd) Nun ja. Früher, als wir jung waren, haben wir sie manchmal benutzt, aber jetzt …

Vater: Ich für meinen Teil kann versichern, dass ich sogar Verse auswendig konnte.

Kind: Wirklich?

Vater: Natürlich!

Jugendlicher: Weißt du heute noch einen?

Vater: Hm, ehm, na ja, also, so spontan …

Kind: Na sag schon einen! Ich denke, du hast sie gelernt, da muss doch irgendwas hängen geblieben sein!

Mutter: Das ist schon lange her und außerdem war es damals eine Art Pflicht zu lernen, verstehst du? Das hat gar keinen rechten Spaß gemacht.

Vater: Was einem halt nicht gefällt oder was man nicht begreift, das vergisst man wieder.

Kind: Großvater, hast du die Bibel gelesen?

Großvater: nickt) Ja, ja. Fast täglich, am Abend. Aber jetzt sind die Augen trüb, da kann ich nichts mehr erkennen.

Jugendlicher: Weißt du noch einen Vers auswendig?

Großvater: “Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.”

Kind: Das ist ja komisch. Ich suche mir jetzt mal selber was. Vielleicht finde ich sogar etwas von Weihnachten.
Engelschar bildet einen Vorhang vor den Spielern. Lied: “Das wichtigste Buch der Erde!”

3. Sprecher: Die Bibel ist Gottes Wort an uns Menschen. Wie gehen wir mit diesem kostbaren Schatz um? Lassen wir ihn im Bücherregal einstauben? Ist er für uns zu altmodisch, unakzeptabel, überspritzt, schwer verständlich? Mark Twain schrieb einmal: “Manche Leute sind beunruhigt über die Dinge in der Bibel, die sie nicht verstehen, mich dagegen beunruhigen die Dinge, die ich verstehe!”

1. Sprecher: So lasst uns doch die Dinge lesen, die wir verstehen und danach handeln. Es wir jeder irgendetwas finden, das für ihn zutrifft. Denn die Bibel ist …

2. Sprecher: … wie ein Röntgenstrahl, der durchdringt. Sie leuchtet in die tiefsten Winkel unseres Lebens. Die Bibel ist …

3. Sprecher: … wie die Anwesenheit eines guten Freundes. Sie kennt auch unsere geheimen Sorgen und Ängste. Die Bibel ist …

1. Sprecher: … wie wir die Leitplanke an der Autobahn. Sie verhindert, dass wir aus der Kurve getragen werden. Die Bibel ist …

2. Sprecher: … wie ein Skalpell eines Arztes. Sie verwundet zuweilen, aber sie tut es, um uns zu helfen. Die Bibel ist …

3. Sprecher: … wie der Regen auf trockenes Land. Sie sorgt dafür, daß neues in unserem Leben wachsen kann. Die Bibel ist …

1. Sprecher: … wie ein Spiegel, in dem man sich sieht. Sie zeigt uns die Stellen, die wir gerne verbergen möchten. Die Bibel ist …

2. Sprecher: … wie ein Scheinwerfer in tiefer Nacht. Sie gibt neue Hoffnung, wo alles sinnlos erscheint. (Sprecher und Engelschar ab)

Kind: Also, es muß doch schon jemand hier gelesen haben.

Mutter: Wie kommst du denn darauf?

Kind: Hier ist etwas dick unterstrichen.

Jugendlicher: Na so was, ich unterstreiche nur das in Büchern, was mir wichtig ist.

Großvater: Vielleicht war es jemandem wichtig!

Vater: Lies doch mal die Stelle vor!

Kind: “Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.”

Jugendlicher: Das passt aber überhaupt nicht zu Weihnachten.

Großvater: Weihnachten steht bei Lukas.

Kind: Bei wem?

Vater: Ach gib mal her. Großvater meint das Evangelium nach Lukas.

Mutter: … dass wir uns heute Abend mit der Bibel beschäftigen ist auch das erste Mal. (Kind und Vater lesen in der Bibel)

Kind: Hier, hier steht dass, was wir heute in der Christversper gehört haben.

Jugendlicher: Was denn? Wir haben ja ziemlich viel gehört.

Kind: Na, der große Engel sagte zu den Hirten: “Fürchtet euch nicht, euch ist heute der Heiland geboren!”

Vater: Da hast du aber gut aufgepasst.

Kind: Ja, und wie sie sich gefreut haben.

Mutter: Eigentlich sollten wir uns darüber auch freuen!

Jugendlicher: Was haben wir denn davon?

Großvater: Jesus, der Heiland, kommt doch auch zu uns.

Vater: Ich weiß nicht, ob ich das glauben kann?!

Kind: Aber wenn es nicht so wäre, würde es doch nicht da stehen!

Jugendlicher: Also ich denke, dass es schon wahr ist, dass Jesus geboren wurde, aber das ist damals passiert.

Mutter: Warum feiern wir dann eigentlich noch Weihnachten?

Jugendlicher: Will feiern Spaß macht. Die Leute damals waren doch auch froh!

Vater: Ja, aber mit dem Unterschied, dass sie sich über die Geburt Jesu freuten und nicht über gutes Essen und über Geschenke.

Kind: Jesus war aber auch sozusagen ein Geschenk, nicht wahr? Aber warum?

Mutter: Mir ist noch etwas vom Krippenspiel eingefallen. Da hieß es, dass es finster auf der Welt war, die Menschen hassten und zankten sich. Jesus brachte Licht, Frieden und Liebe in die Welt.

Vater: Da muss ich daran denken, dass wir uns heute Abend auch gezankt haben.

Jugendlicher: Schlag doch bitte noch mal den Vers auf, den wir vorhin gelesen haben! Vielleicht passt er doch zu Weihnachten.

Kind: (schlägt Johannes 3,16 auf) “Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab …

Mutter: Ja, Jesus ist Gottes Sohn und er kam in diese Welt.

Kind: (liest weiter) … damit alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.”

Mutter: Verstehst du das, Vater?

Großvater: Das ist doch schon auf Ostern bezogen.

Vater: Du meinst Jesu Auferstehung von den Toten?!

Jugendlicher: Stimmt den das mit der Auferstehung? Steht das auch hier?

Mutter: Vielleicht finden wir die Stelle!

Großvater: Da braucht ihr nicht zu suchen, das steht mehrmals drin. Nur glauben müsst ihr das.

Kind: Warum glauben wir es nicht? (alle zucken mit den Schultern)

Vater: Vielleicht sollten wir heute anfangen zu glauben, weil ja Weihnachten sozusagen der Anfang war.

Kind: Das ist eine gute Idee, Vati. Ich möchte nämlich nicht verloren werden, wie es hier steht. Da bin ich mir zu schade dafür. (Engel zünden ihr Licht an)

Mutter: Habt ihr gemerkt, wie hell es geworden ist? Wie schön und harmonisch doch jetzt der Abend ist? Und welch eine große Entdeckung haben wir gemacht!

Kind: Nun stellen wir aber die Bibel nicht mehr so weit weg. Sie ist `s wert, daß man öfter mal hinein schaut.

Vater: Ja, mein Kind. Sie ist wie ein großes Licht, daß in uns und um uns alles hell macht.

Engel bilden mit brennenden Kerzen einen Rahmen und singen “Tragt in die Welt nun ein Licht”. Die Engel geben ihre Kerze während der passenden Strophe an die einzelnen Familienmitglieder ab

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