Autor: D. Kirschniok

„Herbergssuche“ – Krippenspiel Betheln 2011

Begrüßung

Kerzen am Adventskranz werden von 4 Kindern mit Spruch angesteckt

Lisa: Ich entzünde die erste Kerze. Sie soll für alle brennen, die im Dunkeln leben;

Für alle, die alleine, krank oder traurig sind.

Die erste Kerze soll Licht in das Dunkel unserer Zeit bringen – sie soll hell machen!

Ljuba: Ich entzünde die zweite Kerze. Sie soll für alle brennen, die einsam sind;

Die sich ausgeschlossen fühlen und abgelehnt werden.

Die zweite Kerze soll Wärme bringen in diese kalte Zeit – sie soll warm machen!

Marie: Ich entzünde die dritte Kerze. Sie soll für alle brennen, die verzweifelt sind und nicht mehr

weiter wissen. Dieses Licht soll sie fröhlich machen in dieser düsteren Zeit –

die Kerze soll ihr Leben bunter machen!

Chiara: Ich entzünde die vierte Kerze. Sie soll für alle brennen, die sagen: Wir haben alles, was wir

zum Leben brauchen. Sie soll brennen für all diejenigen, denen aber doch oft das Wichtigste

fehlt: die Gewissheit, dass Gott seine schützende Hand über sie hält.

Diese Kerze ist ein Zeichen von Gott. Sie soll uns geben, was wir innerlich zum Leben

brauchen!

* Lied: Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen Strophe 1 + 2

1.SZENE: Chorprobe

Chor/Lisa,Marie,Chiara,Ljuba,Pia singen:

Macht hoch die Tüüüüüür…

Dirigentin/Rika (evtl. mit Taktstock u. Brille):

Da leiert doch eine! Es heißt „Tür“ und nicht Tüüür! Wieder von vorne!

Chor:

Macht hoch die Tüüür, die Tor macht weit…

Dirigentin:

Nein, nein, so wird das nix! Wie sollen wir jemals bis Weihnachten fertig werden, wenn ihr nicht singen könnt?

Es sind nur noch wenige Tage bis zum heiligen Abend und ihr singt mehr Töne als auf den Noten stehen.

Also gut — auf ein Neues!

Chor:

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt…

-es klopft- Maria und Josef kommen herein-

Dirigentin:

Was ist denn jetzt schon wieder los? (guckt mürrisch auf M und J) Was suchen Sie denn hier? Wir sind mitten in der Probe, hören Sie das denn nicht? Für Weihnachten….

Josef/Leon:

Wir sind auf der Suche. Meine Frau…Sie sehen ja.

Dirigentin:

Schon gut, ich seh` ja schon. Aber ich habe jetzt gar keine Zeit. Kommen Sie doch morgen wieder. Auf Wiedersehen!

Maria/Theresa:

Komm Josef, wir versuchen es woanders!

– beide gehen traurig weiter in Richtung Bäckerei –

Dirigentin:

Wie sollen wir denn Weihnachten feiern, wenn unsere Lieder nicht klappen??? Also, auf ein Neues, meine Damen!

Chor (singt ganz falsch):

Maaacht hooch die Tüüür, die Toooor macht weiiiit…

2.Szene: Bäckerei

– Maria u. Josef klopfen an der Tür –

Alte Dame/Lilli (in Schürze und mit Backutensilien):

Wer kann das denn sein um diese Zeit? Eine Störung kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Der Teig ist sowieso zu weich geraten.

Josef:

Vielleicht ist niemand zu Hause! (klopft wieder!)

Alte Dame:

Ja, ja, ich komme ja schon. Immer mit der Ruhe!

Maria:

Guten Abend. Entschuldigen Sie bitte die Störung. Hätten Sie vielleicht…

Alte Dame:

Ich brauche nichts und ich kaufe auch nichts. Außerdem bin ich sehr beschäftigt, wie Sie sehen.

Josef:

Wir wollten nur fragen, ob Sie vielleicht eine Unterkunft für uns hätten. Wir sind weit gereist und meine Frau …

Alte Dame:

Das fehlt ja noch, dass ich fremde Leute ins Haus nehme. Gehen Sie doch zum Wohnungsamt. Bei mir ist kein Platz!

Maria:

Entschuldigen Sie bitte…

Alte Dame:

Nein, so was! Man kann noch nicht einmal in Ruhe Plätzchen backen. Wie soll man sich denn da auf Weihnachten einstimmen? Also, dann auf Wiedersehen!

– Maria und Josef gehen entmutigt weiter in Richtung Junge, der Fußball spielt… –

3. Szene: Junge, der Fußball spielt

Maria:

Es wird immer dunkler und mir ist so kalt. Ich weiß nicht, was wir noch machen sollen.

Josef:

Langsam verzweifle ich auch. Dass uns aber auch niemand haben will! Schau mal da, der Junge. Vielleicht kann er uns weiterhelfen.

Maria:

Probieren können wir es ja…

Junge/Jakob (mit Ball und evtl. Fußballklamotten) spielt mit seinem Ball und sagt vor sich hin:

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt! Erst 1, dann 2, dann 3, dann 4, dann steht das Christkind vor der Tür. Und wenn das 5. Lichtlein brennt, dann hast Du Weihnachten verpennt. (Lacht vor sich hin.)

Josef:

Hör mal, mein Junge. Meine Frau ist hochschwanger und wir suchen eine Bleibe für die Nacht. Weißt Du vielleicht, wo wir unterkommen könnten?

Junge:

Nö, keine Ahnung. Bei uns geht es auf keinen Fall. Wir fliegen nämlich über Weihnachten auf die Malediven. Papa sagt, den ganzen Weihnachtsrummel hier macht er nicht mehr mit.

Maria:

Kennst Du niemanden, der uns weiterhelfen kann?

Junge:

Nein, echt nicht. Und jetzt muss ich los, wir haben nämlich Weihnachtsfeier im Fußballverein und da gibt es tolle Geschenke. Tschüß !!! (Junge rennt weg.)

– Maria und Josef gehen weiter in Richtung Basarverkauf –

4. Szene: Basarverkauf

Maria:

Josef, ich kann nicht mehr – ich bin müde.

Josef:

Hab noch etwas Geduld. Sicher finden wir noch was.

Maria:

Vielleicht kann uns die nette Frau dort weiterhelfen. Sie sieht so freundlich aus.

Verkäuferin/Johanna (mit Nikolausmütze):

Hereinspaziert, meine Damen und Herren. Hier gibt es die schönsten Weihnachtsgeschenke.

Alles selbstgemacht und gar nicht teuer.

Josef:

Ich wollte Sie nur fragen, ob Sie vielleicht….

Verkäuferin:

Ob ich vielleicht ein passendes Geschenk habe für Ihre Frau, aber selbstverständlich…

Maria:

Nein, nein! Ich will kein Geschenk. Wir haben auch gar kein Geld.

Wir suchen nur eine Unterkunft für ….

Verkäuferin:

Was, Sie haben kein Geld? Dann sehen Sie dass Sie weiterkommen.

Maria:

Josef, komm wir gehen. Wie man sich doch in einem Menschen täuschen kann.

Josef:

Sei nicht traurig, Maria, wir finden bestimmt noch etwas. Hörst du auch die Orgelmusik? Lass es uns doch einmal dort versuchen.

– Maria und Josef gehen zur Kirche –

* Lied: Oh Du Fröhliche Strophe 1-3

5. Szene: In der Kirche

  1. Orgelmusik: Oh Du Fröhliche (nur ganz kurz anspielen)

Küster/Arian (putzt den Altar und sagt):

Oh du fröhliche, oh du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit…

Josef klopft an und fragt:

Entschuldigen Sie bitte dass ich Ihr Lied unterbreche, aber meine Frau und ich suchen dringend eine Unterkunft. Unser Baby kommt bald und …

Küster:

Ach Du meine Güte, wie sehen Sie denn aus? Moment bitte, ich frage einmal die Frau Pastorin! (geht zur Pastorin)

Pastorin/Thayra(im schw. Gewand – sitzt über seiner Predigt und grübelt nach):

…..als ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging – aber das wissen die ja schon. Was sag ich bloß dieses Jahr im Weihnachtsgottesdienst? Ohhh! Warum stören Sie mich denn, gerade jetzt, wo ich so beschäftigt bin. Was ist denn los?

Küster:

Frau Pastorin, da sind Leute, die Sie sprechen wollen …..

Pastorin (zum Küster):

Aber Sie wissen doch, dass ich bei der Predigtvorbereitung bin und nicht gestört werden will.

Küster:

Ich dachte doch nur, weil die Frau…Und die Beiden sehen so traurig aus.

Pastorin:

Wenn sie Hunger haben, dann geben Sie ihnen etwas zu essen. In der Vorratskammer muss noch genug sein. Sie sollen dann morgen wieder kommen, dann habe ich mehr Zeit.

Küster:

Na gut, wenn Sie meinen, Frau Pastorin …

4

Pastorin:

Ja, ich kann mich heute nicht um alles kümmern. Und wenn Sie an Weihnachten eine schöne Predigt hören wollen, dann darf mich jetzt niemand mehr stören.

– Maria und Josef gehen weiter zum Kaufhaus –

6. Szene: Vor dem Kaufhaus

Maria:

Josef, mir tun die Füße weh und ich habe Rückenschmerzen — oh, sieh mal, dort ist ein ganz großes Haus mit vielen Fenstern. Alles ist erleuchtet. Da werden wir bestimmt eine Unterkunft für heute Nacht bekommen.

Josef:

Komm, lass uns probieren, ob uns da einer weiterhilft. – vielleicht fragen wir den Mann da am Eingang. Er sieht so vertrauenerweckend aus.

Weihnachtsmann/Finn:

Na, ihr lieben Kinder? Seid Ihr auch schön brav gewesen?

Fotograf/Paul:

Das, liebe Eltern, ist die Gelegenheit für ein goldiges Foto ihrer Süßen als Weihnachtsgeschenk für Omi und Opi!

Josef:

Ich wollte……

Fotograf:

Aber sicher, junger Mann, ein junges Ehepaar, das bald Nachwuchs bekommt, das darf sich auch fotografieren lassen Mit fünf Euro sind Sie dabei.

Maria:

Aber wir haben doch gar kein Geld, wir möchten fragen, ob……

Fotograf:

Kein Geld sagen Sie? Dann sind Sie bei mir falsch! (ruft in die Menge)

– Fotos mit dem Weihnachtsmann! Nur fünf Euro!

Josef:

Maria, halte durch, sieh mal dort hinten, ganz viele nette Menschen, die fröhlich beieinander sitzen.

Lass uns einmal nachschauen.

– Maria und Josef gehen zum Betriebsgelände –

7. Szene: Betriebsweihnachtsfeier

Direktorin/Alina:

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie jedes Jahr wollen wir auch in diesem Jahr wieder auf unsere erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Jeder von Ihnen hat …..

Josef:

Hätten Sie vielleicht…

Direktorin:

Frau Schneider, haben Sie die hereingelassen?

Frau Schneider/Mara N.:

Aber natürlich nicht, Herr Direktor!

Josef:

Hätten Sie vielleicht eine Unterkunft für uns? Meine Frau steht kurz vor der Geburt.

Direktor:

Aber bitte nicht hier! Dafür haben wir doch Krankenhäuser, oder? Schulze, bringen Sie die Frau ins nächste Krankenhaus!

– Maria und Josef gehen –

Nanu, wo sind sie denn? – Auch egal. Wo war ich stehengeblieben? ….

* Lied: Kommt sagt es allen weiter Strophe 1-3

8. Szene: Bescherung

Maria:

Es wird immer später, die Geschäfte schließen auch schon. Ich weiß nicht, was wir noch machen sollen.

Josef:

Meinst Du, wir sollen es da vorne nochmal versuchen?

Maria:

Probieren können wir es ja…

Tochter 1/Charlotte:

Da dürft Ihr jetzt nicht rein, da ist der Weihnachtsmann drin!

Tochter 2/Liv:

Und der Papa schmückt den Weihnachtsbaum!

Mutter/Ronja:

Kinder, mit wem sprecht Ihr da? Guten Abend, suchen Sie jemanden?

Josef:

Wir suchen eine Bleibe für die Nacht. Meine Frau ist hochschwanger. Es kann nicht mehr lange dauern.

Mutter:

Das tut mir leid für Sie. Aber ich wüsste nicht, wo ich Sie unterbringen sollte. Wir haben auch nicht viel Platz. Geht ins Haus, Kinder, gleich ist Bescherung! Versuchen Sie es doch anderswo. Viel Glück dabei und alles Gute!

9.Szene: Museum

Maria:

Oh, Josef, sieh nur, all diese wunderschönen Bilder und Statuen aus alter Zeit. Hier hat jemand ganz viel Interesse an der Vergangenheit.

Josef:

Da hast Du Recht. Dieser jemand wird uns bestimmt weiterhelfen.

6

Museumswärter/Till (kommt mit Taschenlampe, Schlüsselbund und Mütze angestürmt):

Hey-Sie-was machen Sie hier? Hier kann doch nicht einfach jeder so herumlaufen. Wir haben längst geschlossen.

Maria:

Oh, das tut uns leid, wissen Sie, wir suchen….

Museumswärter:

Ja, Sie können suchen was Sie wollen – am Dienstag ab 9.00 Uhr haben wir wieder geöffnet-da haben Sie alle Zeit der Welt, aber jetzt müssen Sie raus hier-ich muß absperren.

Josef:

Wenn Sie mir nur kurz zuhören könnten: wir suchen eine Unterkunft….

Museumswärter:

Tut mir leid, meine Frau wartet auf mich-heute ist doch Heilig Abend und die Gans schmeckt einfach nicht wenn sie zu lange im Ofen war. Sie verstehen also…..(drängt Maria u. Josef zum Ausgang-sperrt ab und geht).

– So gehen Maria und Josef weiter –

10. Szene: Mädchen, das am Adventskranz Flöte spielt

Josef:

Noch ein letzter Versuch, Maria. Wir fragen einmal das kleine Mädchen, das so schön auf der Flöte spielt.

Maria:

Entschuldige bitte, aber wir suchen dringend eine Unterkunft für heute Nacht. Ich bin schwanger…

Mädchen/Thalia:

Ja, ich seh`s schon. Meine Mama bekommt nämlich auch ein Baby! Vielleicht kommt es sogar an Heilig Abend auf die Welt.

Josef:

Geht es Deiner Mama denn gut?

Mädchen:

Ja, bestens, danke. Wir freuen uns alle schon sehr.

Maria:

Vielleicht kennst Du jemanden, der uns weiterhelfen kann…

Mädchen:

Ja, klar! Meine Mama natürlich, die kennt sich doch aus. Kommen Sie doch einfach mit. Wir wohnen hier gleich um die Ecke.

Josef:

Meinst Du denn, dass es Deiner Mama recht ist, wenn wir….

Mädchen:

Ja, sicher, wir haben doch genügend Platz. Vielleicht kommen ja dann an Heilig Abend zwei Babys auf die Welt. Das wär doch super!

Maria:

Ach, Josef, ich hätte nicht gedacht, dass wir noch Hilfe finden

Josef:

Ja, die Menschen waren alle so mit sich selbst beschäftigt und hatten keine Zeit für uns. Alle sind am Vorbereiten für Weihnachten und keiner hat uns erkannt. Dabei gibt es Weihnachten doch eigentlich nur wegen uns…

Maria:

Stimmt. Hier ist es anders, vielleicht ist ja hier Bethlehem…

– Mädchen nimmt Maria und Josef an der Hand und alle drei gehen zu ihr nach Hause –

Alle Kinder stehen vor dem Altar im Halbkreis und singen (ohne Gemeinde): Ein heller Stern

Danksagung an alle Mitwirkenden:

* Lied: Stille Nacht, heilige Nacht Strophe 1-3

Wir wünschen Euch allen Frohe Weihnachten und ein gesundes, neues Jahr voller Überraschungen!